Farbrechner > Farbwerte berechnen
Referenzprofil
Der Farbrechner kann nur für Druckprofile verwendet werden. Sie müssen zum Anzeigen von Quell- und Ziel-Farbwerten ein Druckprofil öffnen. Für CMYK können Sie in der Regel das voreingestellte Standardprofil "ISOcoated_v2_eci.icc" benutzen.
Durch Klicken auf "Öffnen..." wird der Profil-Browser geöffnet, mit dem Sie ein Druckprofil auswählen und öffnen können.
Hinweis: Im Profil-Browser werden Angaben zu den Prozesseigenschaften angezeigt, wenn diese Prozessparameter mit im ICC-Druckprofil gespeichert sind.
Im Dialogfenster "Konfiguration Profilauswahl" legen Sie fest, welche Parameter und in welcher Reihenfolge diese angezeigt werden sollen.
Durch Auswahl eines Multicolor-Profils als Referenzprofil können Sie prüfen, wie bei einer 5c-, 6c- oder 7c-Ersetzung ein besseres Ergebnis erzielt werden kann.
Der Rendering Intent bestimmt die Strategie bei der Farbreproduktion. Der Ziel-Farbwert kann mit dem Farbrechner für vier verschiedene Rendering Intents berechnet werden:
•Fotografisch (Perceptual): empfindungsgemäße oder auch fotographische Reproduktion (Separationen). Hierbei werden die zu reproduzierenden Farben an den Farbumfang des Reproduktionsprozesses angepasst (Gamut Mapping), so dass der Bildeindruck in der Wiedergabe ohne Zeichnungsverluste erhalten bleibt. Gewöhnlich werden dabei die sehr bunten Farben etwas entsättigt und ein reines (neutrales) Weiß wird auf das Weiß des Mediums (z. B. des Papiers) abgebildet.
•Relativ farbmetrisch (Relative colorimetric): Farbanpassung durch Helligkeit und Farbstich an das Medium. Alle Farben, die durch diese Maßnahmen noch nicht im darstellbaren Bereich liegen, fallen auf die Grenzen dieses Bereiches und verlieren an Zeichnung.
•Sättigungserhaltend (Saturation): bevorzugte Wiedergabe der Buntheit der Farben, wobei auf die Erhaltung der Helligkeit weniger Wert gelegt wird. Diese Methode eignet sich nicht so sehr für die traditionelle Farbbildreproduktion, sondern eher für synthetisch erzeugte Bilder wie etwa Geschäftsgrafiken. Der Intent "Sättigungserhaltend" wird in Profilen gelegentlich so realisiert, dass die Ergebnisse die gleichen sind wie mit "Fotografisch".
•Absolut farbmetrisch (Absolute colorimetric): bedeutet messtechnisch exakte Reproduktion. Dies ist besonders für den Proof oder Softproof von Bedeutung. Alle Farben, die im darstellbaren Bereich des Prozesses liegen, werden farbmetrisch unverändert wiedergegeben. Allerdings müssen dazu sämtliche nicht darstellbaren Farben auf die Grenzen des Bereiches reduziert werden, so dass bei begrenztem Farbumfang noch stärkere Zeichnungsverluste als bei "Relativ farbmetrisch" entstehen können.
Hinweis: Für die Beurteilung einer Sonderfarbe muss der Rendering Intent auf "Absolut farbmetrisch" stehen. Beim "Import aus Messdaten" wird diese Einstellung automatisch vorgenommen, bei den anderen Arbeitsweisen müssen Sie dies ggf. selbst einstellen.
Tabelle
In dieser Auswahlliste können Sie eine PANTONE®- oder HKS-Farbpalette wählen. Alle in dieser Palette enthaltenen Farben werden dann mit ihrem Namen in der Auswahlliste "Name" angezeigt. Wollen Sie eigene Farbwerte eingeben, wählen Sie "manuell". Die Auswahlliste "Name" ist dann nicht bedienbar.
In dieser Auswahlliste wählen Sie aus der Liste eine Farbe der aktuell gewählten Palette.
Die o. a. Sonderfarb-Tabellen sind z. T. sehr unterschiedlich aufgebaut. Beispielsweise ist PANTONE® solid nach Nummern sortiert, während PANTONE® PLUS nach Sättigung sortiert ist. Statt die gewünschte Farbe aus der (langen) Liste herauszusuchen, können Sie einfach die Nummer oder einen Teil des Namens in das Feld eingeben. Der Farbrechner zeigt automatisch eine passende Farbe aus der Liste an.
Ist die Eingabe nicht eindeutig, geht der Farbrechner bei Suchreihenfolge wie folgt vor:
1.Einträge, die mit der eingegebenen Nummer oder Namen beginnen
2.Einträge, die mit der eingegebenen Nummer oder Namen enden
3.Einträge, die die eingegebene Nummer oder den Namensteil enthalten
Ist das Ergebnis der Suche mehrdeutig, d. h. mehrere Einträge werden gefunden, die das Suchkriterium erfüllen, dann wird nur der erste Eintrag gezeigt. Zu den weiteren Einträgen gelangen Sie durch die Verwendung der Links- bzw. Rechts-Pfeiltasten der Tastatur. Um eine neue Suche zu starten, klicken Sie erneut in das Listenfeld und geben eine neue Zeichenfolge ein.
Eingabe
Als Quell-Farbwert geben Sie einen beliebigen Lab-, XYZ- oder LCH-Farbwert ein (von vorhandenen Farbmustern oder bekannten Farbwerten).
Durch Umschalten über die Auswahlliste werden die Werte automatisch umgerechnet.
Beim Import von Farbwerten aus einer Messwertedatei werden die entsprechenden Werte direkt in die Eingabe-Felder übernommen.
Ausgabe
Für den Quellwert wird dann über das geladene Profil der Ziel-Farbwert berechnet. Abhängig vom Profiltyp werden der entsprechende CMYK- Farbwert und die ΔE-Abweichung zum Referenzprofil angezeigt.
Mit "S1" bis "S4" sind die Sonderfarbenkanäle bezeichnet. Die Eingabe-/Anzeigefelder sind nur aktiviert, wenn ein Mehrfarbenprofil (Option Multicolor) geöffnet ist. Hier werden die zusätzlichen Farben angezeigt.
Sind die Namen der verwendeten Farben bekannt, werden sie als Tooltip eingeblendet, wenn man mit dem Mauszeiger auf den Kennbuchstaben zeigt.
Änderung
Im Farbfeld ganz rechts erhalten Sie eine Vorschau auf die beiden Farben, die einen ersten Eindruck von der Abweichung zwischen Ziel- und Messwerten vermittelt (Monitordarstellung über festes sRGB-Profil; oben Originalwert, unten berechneter Farbwert). Links daneben werden unter "Änderung" alle Analysewerte aufgeführt.
Die erreichbare Genauigkeit für die Wiedergabe des Quell-Farbwertes wird für den über das Profil eingestellten Druckprozess berechnet und mit Farbdifferenzwerten (Farbabstand) ΔEab bzw. ΔE00 (2000), ΔL, Δa und Δb, ΔH (Bunttonabstand) und ΔC (Buntheitsabstand) angezeigt.
Für die Beurteilung einer Sonderfarbe ist besonders der Wert für ΔE00 von Bedeutung, da dieser Wert die Farbabweichung bei saturierten Farben besser beschreibt als ΔEab. Werte von ΔE00 < 1 zeigen, dass die Sonderfarbe innerhalb des Farbgamuts des Prozesses oder sehr nahe daran liegt und sich gut mit CMYK ersetzen lässt.
Umso größer die ΔE00-Werte werden, desto schlechter lässt sich die Sonderfarbe ersetzen, d. h. desto auffälliger würde die Farb-Abweichung.
Bei ΔE00 > 1 ist ein Ersetzen problemlos möglich, in den meisten Fällen trifft dies auch für ΔE00 zwischen 1 und 2 zu. Bei einem ΔE00 > 3 müssen Sie in der Praxis entscheiden, ob die Abweichung noch tolerabel ist, spätestens bei ΔE00 > 6 ist ein Ersetzen der Farbe nur noch mit Multicolor möglich.
Hinweis: Die Farbdifferenzwerte werden sowohl als ΔEab als auch nach der neuen Formel als ΔE00 (2000) berechnet angegeben. ΔEab ist die aktuelle Definition zur Berechnung des Farbabstands auf Basis der ISO-Norm von 1976. Die neue Formel ΔE00 ist deutlich komplexer und liefert genauere Werte. Besonders beim Ersetzen von Sonderfarben ist ΔE00 besser geeignet als ΔEab.
Import aus Messdaten
Durch Klicken auf diesen Button werden die Farbwerte des ausgewählten Farbfelds einer geöffneten Messdatei in die Eingabefelder übernommen, z. B. zum Vergleichen einer gerade gemessenen Sonderfarbe mit der Farbtabelle.
Quantisierungseffekt berücksichtigen
Die ΔE-Werte werden aus dem Vergleich des Original-CIELab-Wertes mit dem Ergebnis der internen Konvertierung von CIELab nach CMYK und der Rücktransformation CMYK nach CIELab errechnet. Normalerweise werden diese Werte mit der höchstmöglichen Genauigkeit berechnet, die aber in der Realität nicht erreicht werden kann.
Beispielabbildung mit und ohne Quantisierungseffekt für ein 7c-Multicolor-Profil und eine Pantone-Sonderfarbe:
Berechnung
Durch Klicken auf die Schaltfläche "Lab nach CMYK" wird die Umrechnung des Eingabe-Farbwertes (Lab, XYZ oder LCH) zum Ausgabe-Tonwert (CMYK und ggf. S1, S2, S3) ausgeführt.
Hinweis: Das Umrechnen muss nur bei manueller Eingabe der Werte gestartet werden. Beim Import aus Messdaten oder Übernahme aus der Farbtabelle wird die Umrechnung automatisch ausgeführt.
Durch Klicken auf die Schaltfläche "CMYK nach Lab" wird die Umrechnung von CMYK und ggf. S1, S2, S3 nach Lab, XYZ oder LCH ausgeführt.