Dialog 'GCR-Einstellung / Schwarzgenerierung'

Dieses Dialogfenster wird durch Klicken auf "Ändern" (GCR-Einstellung) im Dialog "Profil generieren" geöffnet.

Sie können hier einstellen, wie das Schwarz aufgebaut werden soll:

entweder variabel unbunt mit "klassischem" GCR-Aufbau

oder mit den Einstellparametern "Schwarz-Länge" (Einsatzpunkt) und "Schwarz-Breite" als UCR-Aufbau.

Durch Klicken auf "OK" bestätigen Sie die Änderungen und schließen das Dialogfenster.

Durch Klicken auf "Vorgabe" stellen Sie auf die Standardeinstellung zurück und schließen das Dialog­fenster.

Durch Klicken auf "Abbrechen" schließen Sie ohne Änderung das Dialogfenster. Die letzte Einstellung wird wieder hergestellt.

Unbuntaufbau mit GCR

GCR steht für "Gray Component replacement". In diesem Fall werden gleiche Anteile der Bunt­farben durch eine entsprechende Menge Schwarz ersetzt. Beispielsweise kann statt 40 % Cyan, 30 % Magenta und 70 % Gelb mit 10 % Cyan, 0 % Magenta, 40 % Gelb und 30 % Schwarz die gleiche Farbwirkung erzielt werden.
Im Gegensatz zum UCR findet die Ersetzung nicht nur bei dunklen Stellen, sondern bei allen Tonwerten statt.
Der Unbunt-Aufbau mit GCR spart Kosten durch geringeren Buntfarbverbrauch, stabilisiert den Druckprozess und verringert Trocknungsprobleme.
Sie haben folgende Einstellungsmöglichkeiten:

Reduziertes GCR in Hauttönen

Bei Hauttönen ist der menschliche Sehsinn besonders sensitiv. Hier kann es vorkommen, dass die schwarzen Rasterpunkte des GCR vom Auge noch aufgelöst werden können und wie ein Grauschleier erscheinen. Deswegen haben Sie hier die Möglichkeit, Schwarz in Hauttönen zu reduzieren.

GCR-Wert

Hier bestimmen Sie, wie groß der Farbanteil ist, der durch Schwarz ersetzt werden soll. Im obe­ren Beispiel kann mit maximal 30 % Schwarz ersetzt werden, wenn man einen GCR-Wert von 100 % wählt. Stellen Sie z. B. einen GCR-Wert von 50 % ein, dann wird nur die Hälfte des mög­lichen Farbanteils ersetzt. Im oberen Beispiel gilt also: 25 % Cyan 15 % Magenta, 55 % Gelb und 15 % Schwarz.

Mit dem GCR-Regler können Sie einen GCR-Wert zwischen 10% (minimales GCR) und 100% (maximales GCR) einstellen.

IconNote00089.png

Hinweis: Mit dem Regler "Einsatzpunkt K[%]" bestimmen Sie einen Startpunkt für den GCR-Aufbau (siehe unten).

·"Min. GCR": Die Minimum-Einstellung "10%" entspricht einem normalen Buntaufbau mit Skelettschwarz.

·"Max. GCR": Die Maximaleinstellung "100%" entspricht dem höchstmöglichen Unbunt­aufbau. An keiner Bildstelle (außer in den dunklen Bereichen) befinden sich dann mehr als zwei Buntfarben plus Schwarz bzw. nur noch Schwarz in neutralgrauen Bildberei­chen.

·In der Praxis bewährt hat sich eine Einstellung zwischen 50% und 70%.
Mit 100% GCR kann bei amplitudenmodulierter Rasterung im Grau das Schwarz-Raster auffällig sichtbar werden (dort gibt es dann keine Raster-Rosette mehr).

Einsatzpunkt K[%]

Bei hellen Bereichen ist eine Ersetzung mit Schwarz möglicherweise nicht gewünscht. Geben Sie in diesem Fall hier den minimalen Wert für Schwarz ein, ab dem die Ersetzung durchgeführt wird. Bei 0 % wird die Ersetzung immer durchgeführt.
Wählen Sie beispielsweise einen Einsatzpunkt von 35 %, dann würde im oberen Beispiel die Ersetzung nicht mehr durchgeführt werden und die Farben blieben unverändert.
Für den Einsatzpunkt sind Werte zwischen 0 % und 40 % möglich.

CT35_Gener_Bsp_Einsatzpunkt_GCR.png

 

Beispiel: Darstellung der Graubalance für ICC-Profile mit 80% GCR und drei verschiedenen Einsatzpunkten
(0%, 20% und 35%)

·Links Einsatzpunkt "0%": Abhängig von der GCR-Einstellung wird Schwarz sofort einge­setzt.

·Mitte Einsatzpunkt "20%"

·Rechts Einsatzpunkt "35%": Diese Abbildung zeigt, dass mit einem hohen GCR-Wert (größer 70%) und einem hohen Einsatzpunkt (größer 30%) nicht-monotone Grauba­lance-Kurven entstehen können.

IconNote00090.png

Hinweis: Besonders wenn Modeaufnahmen mit vielen hellen Hauttönen mit GCR reprodui­ert werden müssen, hat sich ein Einsatzpunkt zwischen 10% und 15% bewährt. Hierbei setzt GCR erst ein, wenn Cyan 10% bis 15% erreicht hat, so wird der Aufbau der hellen Hauttöne mit Schwarz vermieden.

Unbunt-Aufbau mit Schwarz-Länge und Schwarz-Breite

Bei der "Unterfarbreduktion (UCR - Under Color Removal)" werden an dunklen und neutralen Bildstellen die Anteile von Cyan, Magenta und Gelb zugunsten einer entsprechenden Menge Schwarz reduziert.

Schwarz-Länge

Die Schwarz-Länge gibt den Tonwertumfang an, der für die Ersetzung mit Schwarz in Frage kommt. Bei dem minimalen Wert "2" wird das Schwarz nur in den Tiefen gedruckt ("Skelett­schwarz"). Je höher der Wert ist, desto mehr Tonwerte werden von der Ersetzung erfasst. Bei "10" liegt ein langes Schwarz vor, d. h. bei allen Tonwerten wird ein Teil der Buntfarben durch Schwarz ersetzt.
Die Schwarz-Länge lässt sich auch durch den Einsatzpunkt von Schwarz ausdrücken. Bei Ske­lettschwarz liegt dieser bei 80 %. Eine Ersetzung mit Schwarz wird nur durchgeführt, wenn der Schwarzwert mindestens 80 % beträgt. Langes Schwarz entspricht einem Einsatzpunkt von 0 %.

Schwarz-Breite

Bei der Schwarz-Breite legen Sie die Farbsättigung fest, bis zu der die Ersetzung durchgeführt werden soll. Ein Wert von "0" heißt, dass nur Grautöne berücksichtigt werden sollen. Bei "5" wird hingegen der gesamte Farbraum einbezogen.

Aus den Einstellungen für die "Schwarz-Länge" und die "Schwarz-Breite" und den Informationen aus den Farbmesswerten wird von der Color Toolbox ein optimaler Schwarzaufbau berechnet.

Stabilisierte Grauachse des gewählten Schwarzaufbaus

Durch Anwählen dieser Option wird, unabhängig von den übrigen Einstellungen, ein Bereich direkt an der Grauachse mit minimalem CMY-Anteil aufgebaut. Dadurch wird auch bei Prozessschwankungen die Gefahr eines Farbstichs im Graubereich vermieden und diese Bereiche sicher in neutralem Grau dargestellt.