Prozessablauf

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Hinweis: Die hier beschriebene Konfiguration der PPF-Anbindung eines Vorstufensys­tems bezieht sich auf Vorstufensysteme, die von Drittanbietern geliefert werden und keine JDF-Anbindung erlauben (nur PPF-Anbindung). In einer Prinect Integration Mana­ger-Konfiguration (bzw. Prinect Production Manager-Konfiguration) wird normalerweise der Prinect Prepress Manager als Vorstufensystem installiert und genutzt. Der Prinect Prepress Mana­ger kommuniziert per JDF-Anbindung mit dem Prinect Pressroom Manager. Für die interne Kommu­nikation und den Datenaustausch zwischen dem Prinect Prepress Manager und dem Prinect Press­room Manager sind keine manuellen Konfigurationsschritte erforderlich — alle erforderlichen Einstellungen werden während der Installation automatisch konfiguriert.

Im Prinect Manager kann ein neuer Auftrag durch eine JDF-/JMF-Datei (vom MIS) oder aber durch eine PPF-/CIP3-Datei (vom Vorstufensystem) erzeugt werden. Auf welchem Wege ein neuer Auftrag erzeugt wird hängt davon ab, welcher der beiden Daten-Typen (JDF oder PPF) zuerst verarbeitet wird und wie der Prinect Workflow konfiguriert wurde. Es ist jedoch zwingend notwendig, dass der Auftrag immer durch die JDF-/JMF-Datei vom MIS erzeugt wird und dass und die PPF-/CIP3-Datei dann dem entsprechenden Auftrag zugewiesen wird. Ein Auftrag, der durch die PPF-/CIP3-Datei erzeugt wurde, kann keiner JDF-/JMF-Datei zugewiesen werden. Somit muss immer gewährleistet sein, dass die JDF/JMF-Datei vor der PPF-/CIP3-Datei im Prinect Manager verarbeitet wird.

Der Prozessablauf im JDF-PPF-Workflow sieht wie folgt aus:

Das MIS (z. B. Prinect Business Manager) liefert eine JDF-/JMF-Datei.

Aus der JDF-/JMF-Datei wird im Prinect Manager ein neuer Auftrag generiert.

Das Vorstufensystem liefert eine oder mehrere PPF-/CIP3-Dateien.

Die PPF-/CIP3-Dateien des Vorstufensystems werden dem bereits angelegten Auftrag (aus der JDF-Datei/JMF-Meldung) anhand der Auftragsnummer automatisch zugewiesen.

In der Praxis kann es jedoch vorkommen, dass das Vorstufensystem PPF-/CIP3-Dateien liefert und der Auftrag (per JDF-Datei/JMF-Meldung) erst später vom MIS generiert wird. Oder das Vorstufensys­tem liefert PPF-/CIP3-Dateien, in denen die Auftragsnummer nicht mit der Auftragsnummer in der JDF-/JMF-Datei vom MIS übereinstimmt.

In allen Fällen ist das System-Verhalten generell abhängig von der Auftragsnummer und der Bogen­bezeichnung, die jeweils in der JDF-/JMF-Datei und in der PPF-/CIP3-Datei en sind. Das automati­sche Zusammenfügen der JDF-/JMF-Datei und der PPF-/CIP3-Datei kann nur dann erfolgen, wenn die Auftragsnummer in der JDF-/JMF-Datei mit der Auftragsnummer in der PPF-/CIP3-Datei iden­tisch ist. Ist dies nicht der Fall, muss manuell eingegriffen werden. Wie Sie manuell eingreifen kön­nen, wird im Abschnitt Arbeiten im "Job Combiner" ausführlich beschrieben.

Zum besseren Verständnis der Auswirkungen werden im Abschnitt Systemverhalten pra­xisnahe Beispiele aufgezeigt.

Systemverhalten

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Hinweis: Generell wird nur dann ein neuer Auftrag generiert, wenn die Auftragsnummer (die in der JDF-/JMF-Datei steht) noch nicht im Prinect Manager vergeben wurde.

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Hinweis: Für den PPF-Import wird ein Eingangsverzeichnis ("Hotfolder") genutzt (siehe PPF-Eingangsverzeichnis). Bogen, die per PPF-Import in den Hotfolder gelangen, werden mit einer (Gruppen-)Sequenz vom Prinect Manager bearbeitet.

Praxisnahe Anwendungsfälle

Was wird zuerst importiert:

JDF- > PPF-Datei oder PPF- > JDF-Datei

Auftragsnummer und Bogenbezeichnung der JDF- und PPF-Datei

Auswirkungen

JDF-Datei -> PPF-Datei

Auftragsnummer ist identisch

Bogen mit der Bogen­bezeichnung ist im Auftrag vorhanden

Der Auftrag wird durch die JDF-Datei angelegt.

Automatische Zuweisung der PPF-Datei zum Auftrag.

JDF-Datei -> PPF-Datei

Auftragsnummer ist nicht identisch.

Bogen mit der Bogen­bezeichnung ist im Auftrag vorhanden.

Der Auftrag wird durch die JDF-Datei angelegt.

Die PPF-Datei wird im "Job Combiner" zwischenge­speichert. Eine manuelle Zuweisung zum Auftrag ist notwendig. Die manuelle Zuweisung erfolgt im "Job Combiner".

JDF-Datei -> PPF-Datei

Auftragsnummer ist identisch.

Bogen mit der Bogen­bezeichnung ist im Auftrag nicht vor­handen.

Der Auftrag wird durch die JDF-Datei angelegt.

Fall 1: Automatische Zuweisung der PPF-Datei zum Auftrag, wenn in der PPF-Import-Konfiguration die Option "Neue Bogen anlegen" aktiviert wurde.

Fall 2: Manuelle Zuweisung der PPF-Datei zum Auf­trag, wenn in der PPF-Import-Konfiguration die Option "Neue Bogen anlegen" nicht aktiviert ist.

Die Zuweisung erfolgt im "Job Combiner".

JDF-Datei -> PPF-Datei

Die gleiche PPF-Datei wird noch­mals importiert.

Auftragsnummer ist identisch.

Bogen mit der Bogen­bezeichnung ist im Auftrag vorhanden.

Der Auftrag wird durch die JDF-Datei angelegt.

Automatische Zuweisung der ersten PPF-Datei zum Auftrag.

Fall 1: Die Importierte zweite PPF-Datei wird verwor­fen, wenn in der PPF-Import-Konfiguration die Option "Vorhandene Bogen ersetzen" nicht aktiviert ist.

Fall 2: Die bereits importierte und dem Auftrag zuge­wiesene erste PPF-Datei wird durch die zweite PPF-Datei ersetzt, wenn in der PPF-Import-Konfiguration die Option "Vorhandene Bogen ersetzen" aktiviert wurde.

JDF-Datei -> PPF-Datei

Die PPF-Datei enthält weniger oder mehr Sepa­rationen.

Auftragsnummer ist identisch.

Bogen mit der Bogen­bezeichnung ist im Auftrag vorhanden.

Der Auftrag wird durch die JDF-Datei angelegt.

Automatische Zuweisung der PPF-Datei zum Auftrag mit den neuen Separationen.

JDF-Datei -> PPF-Datei.

Es werden wei­tere PPF-Dateien mit anderen Bogen und Bogennamen importiert.

Auftragsnummer ist identisch.

Bogen mit der Bogen­bezeichnung ist im Auftrag nicht vor­handen.

Der Auftrag wird durch die JDF-Datei angelegt.

Automatische Zuweisung der 1. PPF-Datei zum Auf­trag.

Fall 1: Automatische Zuweisung der weiteren PPF-Dateien zum Auftrag, wenn in der PPF-Import-Konfi­guration die Option "Neue Bogen anlegen" aktiviert wurde.

Fall 2: Manuelle Zuweisung der PPF-Dateien zum Auftrag, wenn in der PPF-Import-Konfiguration die Option "Neue Bogen anlegen" nicht aktiviert ist.

Die Zuweisung erfolgt im "Job Combiner".

PPF-Datei -> JDF-Datei

Die PPF-Datei enthält weniger oder mehr Sepa­rationen als die JDF-Datei.

Auftragsnummer ist identisch.

Bogen mit der Bogen­bezeichnung ist im Auftrag vorhanden.

Die PPF-Datei wird im "Job Combiner" zwischenge­speichert.

Der Auftrag wird durch die JDF-Datei angelegt.

Die zwischengespeicherte PPF-Datei muss dem Auf­trag manuell zugewiesen werden.

Die Zuweisung erfolgt im "Job Combiner".

PPF-Datei -> JDF-Datei

Auftragsnummer ist identisch.

Bogen mit der Bogen­bezeichnung ist im Auftrag vorhanden.

Die PPF-Datei wird im "Job Combiner" zwischenge­speichert, da bei einem JDF-PPF-Workflow in der PPF-Import-Konfiguration die Option "Auftragsanlage aus PPF" deaktiviert wird.

Der Auftrag wird durch die JDF-Datei angelegt.

Die zwischengespeicherte PPF-Datei muss dem Auf­trag manuell zugewiesen werden.

Die Zuweisung erfolgt im "Job Combiner".

PPF-Datei > JDF-Datei

Auftragsnummer ist identisch.

Bogen mit der Bogen­bezeichnung ist im Auftrag nicht vor­handen.

Die PPF-Datei wird im "Job Combiner" zwischenge­speichert.

Der Auftrag wird durch die JDF-Datei angelegt.

PPF-Datei -> keine JDF-Datei

spielt keine Rolle

Es wird kein Auftrag angelegt.

Die PPF-Datei wird im "Job Combiner" zwischenge­speichert, da bei einem JDF-PPF-Workflow in der PPF-Import-Konfiguration die Option "Auftragsanlage aus PPF" deaktiviert wird.

Aus der zwischengespeicherten PPF-Datei muss manuell ein neuer Auftrag generiert werden.

Dies erfolgt im "Job Combiner".

Maximale Länge der Auftragsnummer

Damit der Auftrag vom Prinect Manager verarbeitet werden kann, darf die Auftragsnummer ("JDF-JobID") maximal 10 Stellen lang sein.

Ausnahme: Wenn die ersten 10 Stellen in der Auftragsnummer bei keinem weiteren Auftrag identisch sind, kann die Auftragsnummer länger sein. Auf jeden Fall müssen die ersten 10 Stellen der Auftrags­nummer für alle Aufträge eindeutig sein, d. h. sie dürfen nur einmal vorkommen.

Vor allem im Prinect Business Manager muss dies beachtet werden, da hier die Auftragsnummer indi­viduell definiert werden kann. Die maximal zulässige Länge könnte dann leicht überschritten werden.