Sequenz-Vorlagen - Smart-Vorlagen

Smart-Vorlagen

Smart-Vorlagen sind Gruppen von Sequenz-Vorlagen, die für automatisierte Prozesse, wie sie z. B. im Web-to-Print-Umfeld vorkommen, alle für einen Workflow benötigten Arbeitsschritte zusammenfas­sen. Im Unterschied zu Gruppen-Vorlagen (siehe Gruppen-Vorlagen), die aus vollständig parametrierten Sequenz-Vorlagen aufgebaut sind, enthalten Smart-Vorlagen in der Regel lediglich Platzhalter für die unterschiedlichen Sequenz-Arten, die in der Reihenfolge der Auftrags-Bearbeitung miteinander verbunden sind. Diese Platzhalter werden nur durch die Sequenz-Art charakterisiert, enthalten jedoch beim Definieren der Smart-Vorlagen keinerlei Parametrierungen. Erst während der Auftrags-Bearbeitung werden dann die benötigten Parameter an die Vorlagen-Platzhalter übermittelt. Die Bearbeitungs-Parameter ergeben sich aus den Auftrags-Eigenschaften, wie sie z. B. in der Web-to-Print-Anwendung oder im MIS (Management Information System) festgelegt werden.

IconNote.jpg

Hinweis: In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, für bestimmte Sequenz-Typen — z. B. AutoSheet oder PageProof — anstatt der Platzhalter reale Sequenzen einzufügen, weil die Flexibilität der dynamischen Sequenz-Ersetzung hier nicht benötigt wird. Deshalb stehen für Smart-Vorlagen auch "reale" Sequenzen zur Verfügung.

Die Smart-Vorlagen liefern sozusagen ein "Gerüst" für die einzelnen Arbeitsschritte des Prinect-Work­flows und für die Verbindungen der Arbeitsschritte. So kann für jeden möglichen Bearbeitungsprozess in einem Web-to-Print-Umfeld eine passende Smart-Vorlage erstellt werden, z. B. für Broschüren mit Rückenstichheftung, für Postkarten, für Kalender, etc. Auch für Varianten, die durch unterschiedliche Format-Größen, unterschiedliche Bedruckstoffe oder die Ausgabe auf unterschiedliche Druck- oder Finishing-Maschinen erforderlich sind, können jeweils angepasste Smart-Vorlagen erstellt werden.

Wenn der Web-Shop-Kunde seine Bestellung formuliert, werden die Grunddaten des Druckauftrags wie z. B. der Produkt-Typ (Broschüre, etc.), das Format, der Umfang, die Auflage, die Farben, die Bin­deart u.s.w. festgelegt. Diese Parameter liefern die Basis für die Auswahl einer passenden Smart-Vor­lage und auch für die Optionen, mit denen die einzelnen Sequenzen parametriert werden. Zusätzlich können auch anhand der Vorgaben passende Bogen-Layouts an der Prinect Signa Station erzeugt und zur Verfügung gestellt werden, sodass das Zuweisen von Seiten auf optimierte Layouts genauso wie die anderen Arbeitsschritte weitgehend automatisiert erfolgen kann.

Teilprodukte und Sammelaufträge

Den einzelnen Vorlagen-Platzhaltern in einer Smart-Vorlage können unterschiedliche Eigenschaften zugeordnet werden:

Zuordnung zum Teilprodukt:

Innenteil

Umschlag

Keine

Mit diesen Eigenschaften können die Vorlagen-Platzhalter Teilprodukten (Innenteil, Umschlag) zuge­ordnet werden.

Kriterien für die Ersetzung

Sammelauftrag

Abnahme

Mit diesen Eigenschaften können die Vorlagen-Platzhalter Sammelaufträgen bzw. einem Abnahme-Workflow zugeordnet werden.

Die Zuordnung erfolgt für jeden Vorlagen-Platzhalter im geöffneten Smart-Vorlagen-Fenster durch Aufrufen des Kontext-Menüpunktes "Eigenschaften":

b_smart_templates_properties.png

 

Teilprodukte

Mit Berücksichtigung der besonderen Anforderungen, die an einen automatisierten Web-to-Print-Workflow gestellt sind, können in Smart-Vorlagen unterschiedliche Prozess-Strecken für Umschläge ("Cover") und Innenteile ("Body") definiert werden. So kann für das Teilprodukt "Umschlag" z. B. ein 4-seitiger Farbdruck auf einem Hardcover-Bedruckstoff definiert werden, während der 64-seitige Inhalt z. B. nur in der Farbe "Schwarz" auf einem anderen Bedruckstoff ausgegeben werden soll. In der Endverarbeitung werden die bedruckten Bogen wieder zu einem Gesamtprodukt zusammenge­fügt.

In diesem Beispiel werden für alle Arbeitsschritte bis zur Druckausgabe jeweils 2 Vorlagen-Platzhalter der Smart-Vorlage hinzugefügt (2x Qualify, 2x Prepare, etc), während für die Finishing-Arbeitsschritte nur jeweils ein Vorlagen-Platzhalter hinzugefügt wird. Allen doppelt vorkommenden Vorlagen-Platz­haltern wird jeweils einmal die Teilprodukt-Eigenschaft "Umschlag" und einmal die Teilprodukt-Eigen­schaft "Innenteil" zugeordnet. Den Finishing-Vorlagen-Platzhaltern wird keine Teilprodukt-Eigen­schaft zugeordnet.

b_smart_templates_02.png

 

So können z. B. auch "Hybrid-Aufträge" in denen die Umschläge auf einer Digitaldruckmaschine und die Innenteile auf einer Offset-Druckmaschine ausgegeben werden, in Form einer Smart-Vorlage vor-parametriert werden.

Sammelaufträge

Im oben vorgestellten Beispiel wird ein 4-seitiger Umschlag in einem anderen Druckvorgang gedruckt als der 64-seitige Innenteil. An einer Offset-Druckmaschine fasst ein Druckbogen unter Umständen mehr als die vier Umschlag-Seiten. Um das verfügbare Druckformat optimal zu nutzen ohne dass die Umschlag-Seiten jedes Mal manuell einem passenden Bogen-Layout zugewiesen werden müssen, können Sammelaufträge definiert werden. In einem Sammelauftrag werden die Seiten so lange zwi­schen gespeichert (in einem "Sammelauftrags-Pool"), bis ein passendes Bogen-Layout voll bestückt werden kann. Erst dann werden die Seiten dem Layout zugeordnet und der Bogen wird weiter bear­beitet und ausgegeben. Je nach Umfang des Innenteils können natürlich auch für Innenteile z. B. für Postkarten, etc. Sammelaufträge definiert werden.

Somit helfen Sammelaufträge, in einem automatisierten Workflow die Druckbogen-Flächen optimal zu nutzen.