Dateiformate
Die internen Informationen im Prinect Manager werden in den Formaten "JDF" (Job Document Format) und "JMF" (Job Messaging Format) ausgetauscht. Diese Formate basieren auf der strukturierten Beschreibungssprache "XML" (Extended Markup Language) in einer speziell für die Druckvorstufe ausgelegten Ausprägung. Außer für die Auftrags-JDF-Daten wird das XML-Format auch für die Daten, die für die systeminterne Verwaltung benötigt werden, verwendet. So gibt es zum Beispiel für die Engines Konfigurationsdateien im XML-Format. Die Vorlagen für Sequenzen oder Sequenz-Gruppen werden ebenfalls als XML-Dateien gespeichert. Auch für Ressourcen wie zum Beispiel Bedruckstoffe oder Bogenlayouts werden XML-Dateien verwendet. Für die Informationsübertragung innerhalb des Prinect-Systems wird das JMF-Format genutzt.
Hinweis: Ab der Prinect-Version 2015 werden die JDF Formate aus Performance-Gründen in einer Binary Struktur abgelegt. Es stehen Wandler zur Verfügung, um diese Binary-Formate für Analyse-Zwecke wieder ins XML-Format zu wandeln.
Ein an den Prinect Manager angebundenes MIS-System, zum Beispiel der Prinect Business Manager, liefert die Auftragsdaten in Form von JDF-Dateien. Diese JDF-Dateien werden über eine JDF-Import-Schnittstelle an den Prinect Manager übertragen.
In der Druckvorstufe können bestimmte Informationen — z. B. zur Farbzonen-Steuerung — in Form von CIP4-PPF-Daten erzeugt und im gesamten Workflow modifiziert und schließlich von der Druckmaschine verarbeitet werden. Das CIP4 Print Production Format (PPF) wird von der CIP4-Gruppe (www.cip4.org) definiert und aktualisiert. PPF-Dateien werden über eine PPF-Import-Schnittstelle an den Prinect Manager übertragen.
Der Prinect Manager setzt in vollem Umfang das vom CIP4-Konsortium definierte Konzept des "Job Definition Format" (JDF) in ein Drucksaal-Workflow-System um.
Das bedeutet, dass bis auf die eigentlichen Inhalte (Dokumente, Bilder) alle zu einem Auftrag gehörenden Daten in einer JDF-Datei verwaltet werden. Sobald ein neuer Auftrag angelegt wird, wird eine JDF-Datei erzeugt. Alle Verarbeitungsschritte, die für diesen Auftrag definiert sind, werden in der JDF-Datei registriert.
Damit ein Verarbeitungsschritt von einer Engine ausgeführt wird, wird der entsprechende Abschnitt der Auftrags-JDF-Datei an die Engine übermittelt. Nach Beendigung des Verarbeitungsschrittes wird die Ausführung mit einem entsprechenden Kommentar in der Auftrags-JDF-Datei registriert. Anschließend wiederholt sich dieser Prozess für die Bearbeitung des nächsten Verarbeitungsschrittes mit der entsprechenden Engine usw.
Die zum Auftrag gehörige JDF-Datei fungiert sozusagen als "Informations-Pool", wobei jede Engine die sie betreffende Information erhält, ihre Aufgabe ausführt und die Ausführung in der JDF-Datei dokumentiert. Dies geschieht so lange, bis alle definierten Arbeitsschritte ausgeführt sind und der Auftrag fertig bearbeitet ist. Alle Aktionen sind in der Auftrags-JDF-Datei registriert und können als Protokoll jederzeit eingesehen werden. Dies erlaubt eine optimale Kontrolle des gesamten Workflows.
Die Kommunikation zwischen den einzelnen Engines und zum Beispiel dem Prinect Cockpit wird über ein genau festgelegtes Protokoll, das "Job Messaging Format" (JMF) geregelt. Das JMF-Protokoll ermöglicht eine Netzwerk-weite und Plattform-übergreifende Kommunikation.
Da das Job Definition Format und das Job Messaging Format einer Hersteller-unabhängigen Konvention entsprechen, können prinzipiell auch Produkte anderer Hersteller, die dem JDF-Konzept folgen, an das Prinect Manager-System angeschlossen werden.
Das JDF-Konzept umfasst den gesamten Produktionsprozess, von der Erfassung und Verwaltung der Kundendaten über den Prepress-Bereich und das Drucken bis hin zum Finishing.
Stammdatenspeicher (Master Data Store)
Der Stammdatenspeicher erlaubt die zentrale Verwaltung von so genannten "Stammdaten" für das gesamte Prinect-System. Stammdaten sind Informationen, die im Prinect-Workflow an mehreren Stellen genutzt werden können. Beispiele für Stammdaten sind:
•Kunden-Daten
•Bedruckstoffe
•Farben
Wenn Sie zum Beispiel im Prinect Business Manager Kunden-Daten (Name, Adresse, Ansprechpartner, etc.) eingeben, können diese Daten in den Stammdatenspeicher importiert werden. Erzeugen Sie einen neuen Auftrag, können Sie die Daten aus dem Pool der im Stammdatenspeicher vorhandenen Kunden auswählen. Hierdurch werden Redundanzen vermieden und Fehlermöglichkeiten verringert.
Sämtliche Daten des Stammdatenspeichers, aber auch alle anderen im Prinect-System verwalteten Daten, werden in einer zentralen Datenbank auf dem Prinect Server abgelegt und verwaltet.
Der JMF-Messaging-Service verwaltet zentral alle Nachrichten, die im Job-Messaging Format (JMF) im Prinect-System ausgetauscht werden. Hierdurch wird der Nachrichten-Verkehr im Prinect-System beschleunigt. Außerdem kann der Nachrichten-Verlauf protokolliert und kontrolliert werden.
Das JMF-Format definiert die Kommunikation zwischen den Workflow-Teilnehmern im Prinect-System:
•Fehler- und Ereignis-Meldungen
•Engine- und Prozessstatus (Fortschritt)
•Warteschlangen-Verwaltung
Andere Funktionen sind:
•Alle Prinect Cockpits innerhalb eines Prinect-Systems können nur über den Nachrichtenspeicher auf die JDF-Auftrags-Daten zugreifen. Werden an einer Stelle Änderungen an einem Auftrag vorgenommen, sind diese Änderungen überall im Prinect-System sichtbar.
•Kontrolle der Zugriffsberechtigungen für Aufträge
Wenn ein Benutzer auf einen vorhandenen Auftrag zugreifen möchte, kontrolliert der JMF-Storage, ob die erforderlichen Zugriffsberechtigungen vorliegen.
Zwischenspeichern von Auftrags-Attributen
Attribute, die in der Auftragsliste des Prinect Cockpits sichtbar sind, werden zwischen gespeichert. Dies beschleunigt den Nachrichten-Verkehr im Prinect-System, da für das Anzeigen oder Aktualisieren einer Auftragsliste nicht mehr alle beteiligten Engines abgefragt werden müssen, sondern es werden die zwischengespeicherten Informationen verwendet. Da jede Engine den aktuellen Auftragsstatus an den JMF-Messaging-Service übermittelt, sind die zwischengespeicherten Informationen stets aktuell.
•Das Zwischenspeichern erlaubt das Suchen von Aufträgen nach bestimmten Attributen.