Datenschutzerklärung | Impressum | Prinect Know How | Prinect Release Notes Administration - Papierdehnungskompensation Im Bogendruck und im Rollenoffsetdruck kann es vorkommen, dass das Papier sich auf seinem Weg durch die Druckmaschine von Druckwerk zu Druckwerk dehnt und somit die einzelnen Separationen nicht mehr passgenau zusammentreffen. Die Funktion "Papierdehnungskompensation" (Paper Stretch Compensation) kompensiert diese Dehnung durch eine digitale Verzerrung der Bitmap des Ausgabe-Bogens um denselben Faktor, um den sich das Papier bei Erreichen des betreffenden Druckwerkes gedehnt hat. Dabei wird nicht nur das Motiv geschrumpft, sondern es wird die fertig gerasterte Bitmap verkleinert, so dass die Raster-Rosette im Zusammendruck wieder sauber in der gewünschten Form erscheint. Diese Funktion erhöht somit die Druckqualität. Für jede zu versorgende Druckmaschine sowie für unterschiedliche Papierqualitäten als auch für unterschiedliche Druckaufträge (unterschiedliche Farbverteilung) kann eine Vorlage erstellt werden, welche die notwendigen Kompensationen für jedes Druckwerk beschreibt. Die Kompensationsparameter werden durch Messung eines Probedrucks gegen Sollmaß (absolute Druckgenauigkeit) oder Istmaß des ersten Druckwerkes (nur Passer-Kompensation) ermittelt. Hierzu werden an der Prinect Signa Station auf einem Referenzbogen spezielle Messmarken positioniert, die es nach dem Drucken ermöglichen, durch Papierdehnung hervorgerufene Abweichungen auszumessen. Die Messmarken bestehen aus einer Skala (der "Referenz"), die normalerweise auf dem dunkelsten Farbauszug gedruckt wird, und einzelnen Strich-Marken, die in den anderen Farben neben der Skala gedruckt werden. Je nach Stärke der Papierdehnung weichen die Strichmarken von der Nulllinie der Skala ab. Diese Abweichungen werden auf dem gedruckten Bogen abgelesen und in die entsprechende Tabelle im Register "Kompensationswerte" eingetragen. Zusätzlich muss noch im Register "Stützpunkte" angegeben werden, wo sich die einzelnen Messmarken auf dem Druckbogen befinden. Nach dem Eingeben der Kompensationswerte wird das Messergebnis als Vorlage unter einem frei wählbaren Namen abgespeichert. Für das Drucken mit Papierdehnungskompensation wird die Vorlage in der Sequenz-Vorlage "PageOutput" bzw. "ImpositionOutput" im Bereich "Rendern" unter "Druck > Papierdehnungskompensation" eingestellt. Der Ablauf zum Ermitteln der Kompensationswerte und zum Parametrieren der Papierdehnungskompensation im Prinect Workflow besteht aus folgenden Schritten: 1.Erzeugen Sie an der Prinect Signa Station einen Referenz-Bogen. Der Referenz-Bogen muss die speziellen Messmarken für die Papierdehnungskompensation enthalten. Die Messmarken müssen horizontal und vertikal zueinander ausgerichtet sein. Der Referenz-Bogen muss nicht unbedingt den Original-Inhalt des Druckauftrags enthalten, der kompensiert gedruckt werden soll; er muss allerdings in der Größe dem Bogenformat des Druckauftrags entsprechen und sollte die Farben enthalten, die auch im späteren Druckauftrag verwendet werden. Weiterhin sollte der Referenz-Bogen für die enthaltenen Druckfarben jeweils eine mit dem Original-Druckauftrag vergleichbare Flächendeckung aufweisen. Jede Abweichung der Flächendeckung zwischen dem Referenz-Bogen und dem Original-Druckauftrag verschlechtert die Messergebnisse. Eine noch höhere Genauigkeit können Sie erzielen, wenn die Messmarken in die Signaturen des Original-Druckauftrags eingefügt werden, so dass die Papierdehnungskompensations-Messung mit den Original-Daten erfolgt. 2.Wenn zur Ermittlung der Papierdehnung ein Druckauftrag mit Sonderfarben gedruckt werden soll, muss die Farb-Reihenfolge in den Auftragseinstellungen des Druckauftrags und in den Papierdehnungs-Einstellungen genau der Reihenfolge der Farben an der Druckmaschine entsprechen. Im geöffneten Druckauftrag können Sie im Register "Auftragseinstellungen > Farben" die Reihenfolge der Druckfarben verändern. 3.Erzeugen Sie für den Referenz-Bogen bzw. vom mit Messmarken versehenen Original-Dokument einen Druckauftrag und belichten Sie die Druckplatten. Achten Sie darauf, dass in der Sequenz "PageOutput" bzw. in der Sequenz "ImpositionOutput" im Bereich "Rendern > Druck" keine Papierdehnungskompensation eingestellt ist. 4.Drucken Sie den Referenz-Bogen bzw. das mit Messmarken versehene Original-Dokument auf der betreffenden Druckmaschine aus. Beim Drucken muss der Druck "in Farbe" sein, bevor ein Bogen zum Ausmessen entnommen wird. 5.Wechseln Sie im Prinect Cockpit in den Bereich "Administration > Ressourcen > Papierdehnungskompensation". Kicken Sie im Register "Druckparameter" auf den Button "Neu" und tragen Sie die Größe des Standbogens (die Abmessungen der verwendeten Druckplatten) ein. Nun können Sie die weiteren Register zum Parametrieren der Papierdehnungskompensation bedienen. 6.Wechseln Sie ins Register "Druckreihenfolge" und passen Sie die Farb-Reihenfolge so an, dass sie der Reihenfolge an der Druckmaschine entspricht. Stellen Sie mit "Referenz" die Druckfarbe ein, in der die Skala für die Messung der Papierdehnung gedruckt wird (an der Prinect Signa Station definiert). Die Referenzfarbe ist in der Regel die dunkelste Druckfarbe (z. B. Schwarz bei CMYK). 7.Tragen Sie im Register "Stützpunkte" die Stützpunkte ein, d. h. die Positionen auf dem Bogen, an denen Messmarken gedruckt sind. 8.Wechseln Sie ins Register "Kompensationswerte". Messen Sie nun an den einzelnen Messmarken die Abweichungen der Druckfarben gegenüber der Nulllinie der Referenz-Skala und tragen Sie die gemessenen Werte für jeden Stützpunkt in die Tabelle "Gesamtregisterabweichung" ein. Bei Bedarf können Sie für jeden Stützpunkt eine leere Tabelle ausdrucken, um die Messwerte manuell einzutragen. Anschließend müssen die handschriftlichen Eintragungen in die Tabelle "Gesamtregisterabweichung" übertragen werden. 9.Speichern Sie die so gewonnene Papierdehnungskompensations-Vorlage ab. Um die Papierdehnungskompensations-Vorlage später auf einen Druckauftrag anzuwenden, aktivieren Sie in der Sequenz "PageOutput" bzw. "ImpositionOutput" im Bereich "Rendern > Druck" die Option "Papierdehnungskompensation" und wählen Sie die Papierdehnungskompensations-Vorlage unter "Schön" bzw. "Wider" aus. 10.Um die Genauigkeit der Papierdehnungskompensation zu erhöhen, können Sie die Belichtung und den Druck des Referenzbogens wiederholen, diesmal mit den ermittelten Kompensationsparametern. Öffnen Sie die zuvor gespeicherte Kompensations-Vorlage. Im Register "Kompensationswerte" können Sie nun mit dem Button Iterative Korrektur" zusätzlich zu den bestehenden Abweichungswerten die Abweichungen der zweiten Messung eintragen. Das Einrechnen der Papierdehnungskompensation findet "on-the-fly" während der Belichtung statt (bei Verwendung eines Prinect Shooters). Alternativ können die Kompensations-Parameter beim Export der TIFF-B Bitmaps in die TIFF-B-Dateien eingerechnet werden.
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Hinweis: Wenn in der Systemumgebung ein Stammdatenspeicher (MDS) genutzt wird, werden die Papierdehnungskompensations-Vorlagen automatisch auch im Stammdatenspeicher abgelegt.