Was ist Trapping?

Trapping ist ein Begriff, der sich seit geraumer Zeit in der graphischen Industrie etabliert hat. Gemeint ist damit das Über- und Unterfüllen zwischen benachbarten Farbflächen.

Wozu wird Trapping benötigt?

Im Mehrfarbdruck besteht trotz großer Sorgfalt die Gefahr von Passerdifferenzen. An Konturen, wo zwei Farbflächen aneinanderstoßen, können daher leichte Verschiebungen (Blitzer, Farbsäume) auf­treten.

Um diese ungewollten Effekte zu vermeiden, werden in den einzelnen Farbauszügen minimale Über­lappungen (Traps) zwischen Objekten und Farben erzeugt.

Blitzer entstehen beispielsweise durch nicht perfekt justierte Druckwerke. Auch der Papierverzug durch mechanische Einwirkung, Temperatur und Feuchtigkeit (Luft sowie Druckfarben) begünstigt Blitzer. Sind die benachbarten Farbflächen relativ dunkel, ist auch ein sehr schmaler Blitzer auffällig und nicht zu übersehen.

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Wie werden Blitzer vermieden?

Die einfachste Art um Blitzer zu vermeiden wird durch Überfüllen der jeweils helleren Farbe erreicht. Bei einem Zusammendruck überlappen sich die Farben etwas und es können auch bei geringfügigen Verschiebungen keine Blitzer auftreten.

Im unten aufgeführten Beispiel ist auf der linken Seite jeweils die Grafik ohne Trapping und auf der rechten Seite mit Trapping durch Überfüllen dargestellt.

Beispiel: Überfüllen

   

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Beispiel: A
Hier hat das Quadrat die hellere Farbe. Durch das Überfüllen wird der entsprechende Auszug etwas größer belichtet. Die Farben überlappen beim Zusammendruck.

Beispiel: B
Hier hat der Untergrund die hellere Farbe. Durch das Überfüllen wird die Aussparung des Buchsta­bens H auf dem entsprechenden Auszug des Untergrundes etwas kleiner. Die Farben überlappen beim Zusammendruck.

 

 

Beispiel für weiße Rahmenlinie (White Framing)

Eine andere Möglichkeit, Blitzer zu vermeiden, ist das Einfügen von weißen Rahmenlinien zwischen benachbarten Farbflächen. Dieser Vorgang wird auch als "White Framing" bezeichnet.

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Abb. 1 - Nicht nur Blitzer durch Lücken zwischen farbigen Objekten, sondern auch Überlappungen (insbesondere bei Sonderfarben) können zu auffälligen Störungen im Druckbild führen.

 

In diesem Beispiel werden das gelbe Dreieck und der blaue Kreis jeweils in einer eigenen Sonderfarbe gedruckt

 

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Abb. 2 - Hier führt das übliche Trapping, das eine Überlappung ja gerade herstellt, nicht zum Erfolg. Die durch Passerungenauigkeit entstehende Überlappung führt zu einem auffälligen, grünen Streifen.

noTw_WHITEF_3.png 

Abb. 3 - Wenn wenigstens eine der benachbarten Farben relativ hell ist, kann stattdessen ein weißer Rahmen (s. Abb. 3) am Übergang zwischen den benachbarten Farben helfen. Auch bei einer Verschiebung der Farb­auszüge gegeneinander wird eine Überlappung verhindert. Der weiße Rahmen ist in Nachbarschaft zum Gelb weniger auffällig als die grüne Überlappungszone in Abb. 2.

 

 

 

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