Zwischenschnittberechnung im Überblick
Die Zwischenschnittberechnung sorgt dafür, dass Falzbogenränder und Zwischenschnitte automatisch so angepasst werden, dass die maximale Anzahl an Falzbogen auf das Papier passen und gleichzeitig die Falzbogen zusammen möglichst die gesamte Bedruckstoffgröße einnehmen um zu erreichen, dass möglichst wenig Schnitte nötig sind. Dabei wird das eingestellte Bindeverfahren berücksichtigt. So werden zum Beispiel bei "Lose Blattsammlung" die Abstände zwischen den Seiten gleichmäßig verteilt, bei Rückenstich-Heftung gibt es im Bund keinen Abstand zwischen den Seiten.
Hinweis: Bei der automatischen Zwischenschnittberechnung werden Kopf- und Fußbeschnitt unabhängig voneinander berechnet und asymmetrische Beschnitte erzeugt, wenn dadurch die Falzbogenränder bis an den Papierrand reichen können.
Beispiel mit Rückenstichheftung:
Um die Berechnung durchzuführen, existieren verschiedene Möglichkeiten:
1.Im Arbeitsschritt "Binden" kann die Zwischenschnittberechnung dauerhaft für das Teilprodukt aktiviert werden. Diese Einstellung sorgt dafür, dass bei Änderungen im Teilprodukt die Zwischenschnittberechnung erneut durchgeführt wird.
2.Im Arbeitsschritt "Schemata" lassen sich einzelne Schemata von dieser Automatik ausnehmen (1).
3.Manuell kann die Zwischenschnittberechnung über die Schaltfläche "Zwischenschnitte berechnen" (2) im Arbeitsschritt "Schemata" durchgeführt werden. Die Schaltfläche ist aktiv, wenn die Automatik im Arbeitsschritt "Binden" abgeschaltet oder das aktuelle Schema ausgenommen ist.
4.Beim JDF-Import ohne Teilproduktvorlage kann in den Voreinstellungen die automatische Zwischenschnittberechnung aktiviert werden. Diese Einstellung sorgt dann dafür, dass im entstandenen Teilprodukt die automatische Zwischenschnittberechnung im Arbeitsschritt "Binden" aktiviert ist.
5.Beim JDF-Import mit Teilproduktvorlage kann in der Teilproduktvorlage eingestellt werden, welche Einstellung verwendet wird. Im Arbeitsschritt "Binden" ist die Option "Beim JDF-Import verwenden" verfügbar. Ist diese Option aktiv, dann wird die Einstellung zur automatischen Zwischenschnittberechnung aus der Teilproduktvorlage verwendet. Andernfalls wird die Einstellung aus den Voreinstellungen verwendet.
Die berechneten Ränder und Zwischenschnitte setzen sich aus zwei Teilen zusammen. Einem statischen Anteil, der fest eingetragen ist, und einem dynamischen Anteil, der vom verfügbaren Platz und einstellbaren Einschränkungen abhängt. Diese beiden Anteile werden addiert.
Statischer Anteil
Beschnittzugaben
Im Arbeitsschritt "Musterseiten" können für alle Musterseiten zusätzliche Ränder definiert werden. "Innen" bezeichnet dabei den Rand im Bund, "Außen" den gegenüberliegenden Rand und "Oben" und "Unten" jeweils den oberen und unteren Rand der Seite.
Greiferrand für Sammelhefter (Vorfalz/Nachfalz)
Damit Sammelhefter einen Falzbogen so greifen können, dass sich der Falzbogen in der Mitte öffnet und korrekt auf die Kette gelegt wird, wird je nach Art des Sammelhefters oder der Einstellung ein zusätzlicher Rand außen an allen Seiten entweder vor dem Mittenfalz (Vorfalz) oder nach dem Mittenfalz (Nachfalz) benötigt. Dieser Rand lässt sich im Arbeitsschritt "Binden" einstellen. Ist diese Einstellung aktiv, so wird an allen Seiten vor oder nach dem Mittenfalz ein Rand zusätzlich zur in der Musterseite definierten Beschnittzugabe "Außen" hinzugefügt.
Dynamischer Anteil
Im Arbeitsschritt "Binden" können Einstellungen für den dynamischen Teil der Zwischenschnittberechnung vorgenommen werden.
Maximaler Kopfbeschnitt
Ist diese Option aktiv, dann werden die Ränder bzw. Zwischenschnitte am Kopf der Seite nur um den maximal zum eingestellten Wert vergrößert. Wenn möglich wird der restliche Raum auf die Fußbeschnitte verteilt. Den Kopfbeschnitt zu beschränken kann für Sammelhefter und Klebebindemaschinen notwendig sein, die die Falzbogen am Kopf ausrichten. Diese Einstellung zusammen mit der Einstellung "Maximaler Fußbeschnitt" bzw. "Maximaler Zwischenschnitt" kann dazu führen, dass nicht die gesamte verfügbare Fläche ausgenutzt werden kann.
Maximaler Fußbeschnitt
Analog zum maximalen Kopfbeschnitt zur Einschränkung des Fußbeschnitts. Nötig für Sammelhefter und Klebebindemaschinen, die Falzbogen am Fuß ausrichten. Auch diese Einstellung kann unter Umständen dazu führen, dass nicht die gesamte verfügbare Fläche ausgenutzt wird.
Maximaler Zwischenschnitt
Begrenzt den dynamischen Anteil aller Ränder und Zwischenschnitte. Es sei denn, es sind explizit Werte für maximale Kopfbeschnitte oder Fußbeschnitte eingestellt. Auch diese Einstellung kann unter Umständen dazu führen, dass nicht die gesamte verfügbare Fläche ausgenutzt wird.
Freier Bereich oben
Ist hier ein positiver Wert eingetragen, so werden Zwischenschnitte und Ränder der Falzbogen nur so weit vergrößert, dass oben am Druckbogen noch ein Bereich frei bleibt.
Greiferränder und nicht bedruckbare Ränder berücksichtigen
Eine weitere Einstellung, die Einfluss auf die Zwischenschnittberechnung haben kann, befindet sich im Arbeitsschritt "Platten". Die Option "Greiferränder und nicht bedruckbare Ränder berücksichtigen" soll dafür sorgen, dass der Seiteninhalt nicht im nicht bedruckbaren Bereich liegt. Dies kann unter Umständen nur erreicht werden, indem die Ränder und Zwischenschnitte nicht bis zum Papierrand ausgetrieben werden.
Voreinstellungen
Für neue Teilprodukte kann die Parametrierung der Zwischenschnittberechnung in den Voreinstellungen vorgenommen werden: