Kalibrierungsdateien
Mit einer Kalibrierung wird die optimierte Einstellung des Druckers bezüglich der auf das Papier aufgebrachten Farbmenge (-> Tintenmenge) bezeichnet. Diese Optimierung hat zum Ziel, die maximale Farbdichte bei möglichst geringem Tintenverbrauch zu erreichen. Das Ergebnis einer Kalibrierung wird als separate Kalibrierungsdatei (.epl-Datei) gespeichert.
Jede Kalibrierungsdatei wird jeweils einer Papier-Profildatei zugeordnet und wird zusammen mit dem zugeordneten Papierprofil automatisch in Color Proof Pro geladen.
In Color Proof Pro werden zwei Kalibrierungsarten unterschieden:
Erstellung von Papierprofilen und Kalibrierungsdateien.
Korrektur einer existierenden Kalibrierungsdatei.
Als "Papierprofile" werden in ColorProof Pro Dateien bezeichnet, welche die Eigenschaften der unterschiedlichen Papiere bezüglich der Farbwiedergabe beschreiben. Der Begriff "Papierprofil" sollte nicht mit dem Begriff "Farbprofil" verwechselt werden. Farbprofile (ICC-Profile) entstehen durch die Verbindung von Kalibrierungsdaten und Papierprofilen nach der Bearbeitung mit einem Tool wie der Prinect Color Toolbox.
Prinzipieller Ablauf der Farbprofil-Erstellung
Im Verlauf der Kalibrierung wird eine Kalibrierungsdatei (.epl-Datei) erzeugt. Am Ende der Kalibrierung kann eine ICC-Testform zur Messung ausgegeben werden.
Eine Kalibrierungsdatei enthält Angaben zu den anteiligen Mengen der einzelnen Druckfarben, die beim Erstellen des Papierprofils verwendet werden. Außerdem enthält die Kalibrierungsdatei einen Verweis auf die zugehörige Papier-Profildatei. Diese Verbindung wird mit dem Programmteil "Profile verbinden" hergestellt (siehe Profile verbinden). Die Kalibrierung bestimmt die physikalischen Eigenschaften des Zusammenwirkens von Tinte und Papier und optimiert diese Eigenschaften während der Profil-Erstellung.
Wird später in Color Proof Pro bzw. in einer Prinect-Anwendung, die Color Proof Pro als Treiber verwendet, ein bestimmtes Farbprofil eingestellt, wird die zugehörige Kalibrierungsdatei automatisch mit geladen. Damit werden die Eigenschaften der zugrunde liegenden Kalibrierung für die Ausgabe eingestellt, sodass sich diese auf jeden mit diesem Profil ausgeführten Druckvorgang auswirken.
Informationen zum Durchführen einer Kalibrierung erhalten Sie unter Kalibrierung erstellen bzw. für Drucker mit eingebautem Farbmessgerät unter Automatikmodus und ICC-Profile in Color Proof Pro erstellen.
Die Farbwiedergabe eines Druckers kann sich im Laufe der Zeit ändern. Durch eine Nachkalibrierung können Sie die Farbwiedergabe eines Druckers wieder so einstellen wie beim Erstellen der Papierprofile, also während der Grundkalibrierung.
Hierdurch müssen nicht alle Papierprofile neu erstellt werden, wenn der Drucker im Laufe der Zeit seine Farbauftrags-Eigenschaften verändert hat.
Eine Nachkalibrierung kann mit einem Messgerät (Spektralphotometer) oder durch visuelle Beurteilung durchgeführt werden. Während ein Messgerät exakte Ergebnisse liefert, basiert eine visuelle Nachkalibrierung ausschließlich auf Beurteilungen eines Betrachters und entsprechenden, manuellen Anpassungen.
Informationen zum Durchführen einer Nachkalibrierung erhalten Sie unter Nachkalibrierung durch Messung.
Wann und warum muss eine Grund- bzw. Nachkalibrierung durchgeführt werden?
In den folgenden Fällen müssen Sie eine Kalibrierung durchführen:
•Kalibrierung
Eine Kalibrierung muss immer dann durchgeführt werden, wenn Sie angepasste Papierprofile erstellen und diese anstelle der im Lieferumfang enthaltenen, generischen Papierprofile verwenden möchten. Für eine exakte Farbwiedergabe wird dringend empfohlen, für alle verwendeten Papiertypen individuelle Papierprofile zu erstellen.
Eine Nachkalibrierung muss in folgenden Fällen durchgeführt werden:
·Durch die Nachkalibrierung in regelmäßigen Zeitabständen wird gewährleistet, dass die Farbwiedergabe eines Druckers konstant bleibt. Wird ein Drucker sehr häufig genutzt, sollte eine Nachkalibrierung alle zwei Wochen erfolgen.
·Wenn nur Papierprofile verfügbar sind, die nicht für exakt denselben Drucker erstellt wurden, der verwendet werden soll, muss ebenfalls eine Nachkalibrierung durchgeführt werden. Wenn z. B. die vorhandenen Papierprofile mit einem anderen, baugleichen Drucker erzeugt wurden, sollte eine Nachkalibrierung erfolgen, um die Profile an den verwendeten Drucker anzupassen.
Selbst Drucker des gleichen Modells aus einer Massenproduktion weisen geringfügig unterschiedliche Farbauftrags-Eigenschaften auf, die zu Farbabweichungen führen können. Diese Abweichungen können durch eine Nachkalibrierung korrigiert werden.
Durch die Nachkalibrierung wird gewährleistet, dass die Farbwiedergabe des jeweiligen Druckers mit der des Referenzdruckers übereinstimmt, mit dem die Kalibrierung erfolgte und das Papierprofil erstellt wurde.
·Nach dem Austauschen des Druckkopfes sollte eine Nachkalibrierung erfolgen.
·Der Austausch von Drucker-Teilen kann die Farbeigenschaften des Druckers beeinflussen.
·Wenn Sie feststellen, dass die Proof-Ausdrucke nicht mehr korrekt mit früheren Druck-Ergebnissen übereinstimmen, sollte eine Nachkalibrierung erfolgen.
Hinweis: Achten Sie darauf, dass der Drucker unter konstanten Umweltbedingungen betrieben wird (Luftfeuchtigkeit, Temperatur, kein direktes Sonnenlicht, etc.). Dann erhalten Sie mit einem kalibrierten Gerät in der Regel stabile Druck-Ergebnisse.