Einführung
Begriffsdefinitionen in Prinect Maintenance Center
Im Folgenden werden Begriffe erläutert, die für den Umgang mit dem Prinect Maintenance Center wichtig sind.
Eine Aktualisierung kann sowohl ein Produkt-Update als auch ein System-Upgrade sein. Der Begriff Aktualisierung wird als Oberbegriff für beide Vorgänge verwendet.
Zu einer Aktualisierungsgruppe gehören alle an einer Aktualisierung beteiligten Computer. Die Aktualisierungsgruppe ist nicht immer identisch mit dem System, da dem System frei bewegliche Computer hinzugefügt bzw. auch aus diesem entfernt werden können. Siehe auch Aufbau des Navigationsbereiches (linker Bereich).
Jedes Aktualisierungspaket enthält neben den ausführbaren Installationsdateien eine Beschreibungsdatei mit einer Aktualisierungsbeschreibung. Diese gibt an, wie die Aktualisierung heißt und welche beim Kunden installierte Version vorausgesetzt wird. Identifiziert wird das Paket über eine Zusammensetzung aus dem Kürzel der Software, die aktualisiert werden soll (z. B. "PMC" für Prinect Maintenance Center) und der Versionsnummer des Pakets (siehe dazu Versionsnummer).
Ein Computer wird hier als Einzelrechner im Kundennetzwerk betrachtet.
In der Prinect Supervisor-Ansicht wird der Begriff "Komponente" verwendet. "Komponente" bedeutet hier die verschiedenartigen Programme (Produkte, Dienste usw.), die im Zusammenhang mit einer Aktualisierung auf den jeweiligen Computern gestartet und heruntergefahren werden müssen.
Mit Kundennetzwerk wird ein Verbund von mehreren Computern auf Seiten des Kunden bezeichnet.
Local Information Service (LIS)
Auf jedem Heidelberger Prinect Computer (auch Server) läuft der Local Information Service. LIS ist eine Software, die ermittelt, welche Prinect-Produkte in welcher Version auf den jeweiligen Computern im Kundennetzwerk installiert sind. Dazu wertet LIS die Einträge in der computereigenen Registrierungsdatei aus (die Windows-Registry bzw. die MAC-Info.plist). LIS liefert eine für seinen Computer spezifische Prinect-Produktliste mit Angabe der Produkt-Versionen an das Prinect Maintenance Center. Der LIS ist auch an der Installation der Aktualisierungspakete beteiligt, indem er die entsprechenden Installer aufruft.
Prinect Maintenance Center (PMC)
Das Prinect Maintenance Center ist eine netzwerkbasierte Anwendung für Heidelberger Software-Wartungsvertragskunden. Zentrale Aufgaben des PMC sind die Vorhaltung der Aktualisierungspakete sowie die Ausführung der Installation.
Das PMC ist mit allen LIS des Kundensystems verbunden. Jeder LIS liefert seine Prinect-Produktliste an das PMC. Das PMC führt diese computerspezifischen Produktlisten zu einer Gesamt-Produktliste für den Kundenstandort zusammen. Diese Gesamtliste und eine Liste aller bereits im PMC-Repository (Dateiablage) verfügbaren Aktualisierungspakete werden vom PMC an das PSC (Prinect Software Center, siehe unten) übertragen und dort ausgewertet.
Anhand dieser Liste werden die Versionen der am PSC verfügbaren neuesten Aktualisierungspakete mit denen im PMC-Repository verglichen. Gibt es Versionen, die auf Seiten des PSC neuer und unter Berücksichtigung aller Querabhängigkeiten installierbar sind, generiert das PSC eine Liste installierbarer Aktualisierungspakete und sendet diese Liste zurück an das PMC. Danach werden die entsprechenden Aktualisierungspakete vom PSC-Repository an das PMC-Repository übertragen und stehen dann am PMC zur Installation zur Verfügung.
Die Auswahl der zu installierenden Aktualisierungspakete erfolgt automatisch. Bei Produkt-Updates kann die Auswahl durch den Administrator angepasst werden. Der Start der Installation erfolgt immer manuell durch den Kunden, so dass dieser zu jedem Zeitpunkt die alleinige Kontrolle über alle Software-Aktualisierungen in seinem Netzwerk hat.
Vorsicht: Wenn das PMC nicht auf einem gesonderten Server installiert ist, muss der PMC Reboot Mode beachtet werden.
Prinect Remote Update besteht aus mehreren Software-Komponenten, die teilweise im Heidelberger Netzwerk und teilweise im Kundennetzwerk installiert sind.
Dies ist die individuelle Identifikationsnummer für den Kundenstandort.
Das Prinect Software Center ist eine datenbankgestützte Anwendung zur Verwaltung der Aktualisierungspakete und Zugangsdaten. Zentrale Aufgabe des PSC ist die Qualifizierung und Verteilung der Aktualisierungspakete an das Kundennetzwerk. Das PSC ist über das Heidelberg Netzwerk vom PMC aus erreichbar.
Der Prinect Supervisor ist eine Software, die in einem Prinect System das Starten und Herunterfahren von laufenden Programmen aller beteiligten Computer zentral steuert. Es handelt sich dabei um alle laufenden Prinect-Programme sowie einige wenige Programme, die von den Prinect-Programmen benötigt werden. Die Software arbeitet nach dem Master-Slave-Prinzip. Der Supervisor-Master und der Prinect Integration Manager sind immer auf dem gleichen Computer installiert, die Supervisor-Slaves auf allen übrigen Computern des Systems. Soll eine Aktualisierung vollzogen werden, so kommuniziert das PMC mit dem Supervisor-Master, wobei alle erforderlichen Informationen übermittelt werden, auch, welche Computer des Systems von der Aktualisierung betroffen sind. Der Supervisor-Master steuert die Supervisor-Slaves der an der Aktualisierung beteiligten Computer, so dass hier die Vor- und Nachbereitungen der Installationen automatisch vorgenommen werden. Somit ist für das Steuern des Herauf- und Herunterfahrens von Software auf einem Computer keine lokale Interaktion erforderlich, da die Steuerung ausschließlich zentral über den Supervisor-Master vorgenommen wird.
Ein Produktinstallation ist im Gegensatz zum Produkt-Update oder System-Upgrade eine neue und vollständige Installation eines Produktes.
Ein Produkt-Update ist eine Aktualisierung, bei der die Basis- und Zielversion eines oder mehrerer Produkte die gleiche Hauptversion haben. Die Hauptversion ist durch die ersten drei Stellen (YY.U) der Versionsnummer gekennzeichnet (siehe Versionsnummer). Dies sind die ersten beiden Stellen der Jahresversion (Block 1) und die erste Stelle der Unterversion (Block 2). Verglichen mit einem System-Upgrade ist ein Produkt-Update ein häufig auftretender, einfacherer Vorgang, bei dem eine kleinere Anzahl von Produkten aktualisiert wird.
Eine Querabhängigkeit besteht, wenn das Funktionieren eines Prinect-Produkts innerhalb des Workflow-Systems nicht nur von seiner eigenen Version abhängig ist, sondern auch von den Versionen anderer Prinect-Produkte, mit denen es zusammenarbeitet. Daher können Aktualisierungspakete oft nicht einzeln installiert werden. Bestehen Querabhängigkeiten, so muss das gewünschte Aktualisierungspaket in einem Set von Paketen installiert werden.
Prinect Remote Update prüft automatisch die Querabhängigkeiten und stellt Sets von Aktualisierungspaketen zur Verfügung, die im Zusammenspiel funktionieren.
Ein Repository ist eine Dateiablage. Im Heidelberger Netzwerk (PSC) und im Kundennetzwerk (PMC) gibt es jeweils ein Repository.
Service Tools
Siehe Local Information Service (LIS).
Ein System bzw. eine Systemgruppe ist ein Verbund mehrerer Computer, oft in einer Server-Client-Architektur. Die Software-Komponenten eines Prinect-Workflow-Systems sind i. d. R. auf mehrere Computer verteilt installiert. Bei einer Software-Aktualisierung wird immer das gesamte Workflow-System betrachtet, nicht die einzelne Software-Komponente. Dementsprechend müssen alle Computer zusammen als System angesehen werden, auf denen Software-Komponenten eines Workflow-Systems installiert sind. Siehe auch Aufbau des Navigationsbereiches (linker Bereich).
Wenn eine Software-Komponente eines Systems aktualisiert werden soll, werden automatisch alle Querabhängigkeiten zu den Versionen der übrigen Software-Komponenten des Systems berücksichtigt. Das bedeutet, dass Sie i. d. R. nicht nur eine, sondern mehrere Komponenten des Systems aktualisieren müssen.
Die Computer-Icons werden farblich unterschiedlich dargestellt, je nachdem, ob sich die Computer in der Systemgruppe befinden oder nicht, siehe Bedeutung der verwendeten Icons .
Ein System-Upgrade ist eine Aktualisierung, bei der sich die Basis- und Zielversion in der Hauptversion unterscheidet. Die Hauptversion ist durch die ersten drei Stellen (YY.U) der Versionsnummer gekennzeichnet (siehe Versionsnummer). Dies sind die ersten beiden Stellen der Jahresversion (Block 1) und die erste Stelle der Unterversion (Block 2).
Verglichen mit einem Produkt-Update ist ein System-Upgrade ein sehr komplexer und eher seltener Vorgang, der i. d. R. einmal pro Jahr durchgeführt wird. Im Unterschied zum Produkt-Update einzelner Produkte werden beim einem System-Upgrade sehr viele Produkte in einer konzentrierten Aktion auf eine höhere Version gehoben.
Es gibt zwei verschiedene Verbindungen, über die Daten übertragen werden: Die Heidelberg-Remote-Service-Verbindung und die Download-Verbindung.
Zum diesem Thema beachten Sie bitte das chapter "Prinect Remote Update - Warum?", page 59.
Heidelberg-Remote-Service-Verbindung
Diese Verbindung ist für sensible Daten geringer Menge vorgesehen. Hierüber werden Kundendaten (u. a. die Prinect Site ID) sowie die Liste der im Kundennetzwerk installierten Prinect-Produkte mit Versionsangaben übertragen.
Über die Download-Verbindung werden die großen Datenmengen der Aktualisierungspakete übertragen.
Eine Version zeigt den Software-Stand einer Software-Komponente oder eines Aktualisierungspakets an.
Dies ist die Version, die das Produkt hatte, als es erstmals installiert wurde. Diese Version würden Sie in einem Windows-Betriebssystem in dem entsprechenden Unterverzeichnis unter z. B. "Systemsteuerung > Programme" aufgelistet bekommen, in dem Sie Programme installieren und deinstallieren können.
Dies ist die Version, die mindestens installiert sein muss, damit eine Aktualisierung erfolgen darf.
Dies ist die vor der Aktualisierung installierte Version.
Dies ist die Version, die derzeit auf den Computer installiert ist, bzw. die Version nach der Aktualisierung.
Jede Versionsnummer wird aus 4 Ziffernblöcken gebildet, die durch Punkte voneinander getrennt sind. Als Beispiel nehmen wir die Versionsnummer: 11.50.463.8
•Block 1: Die Prinect-Hauptversion bzw. Jahresversion eines Prinect-Produktes wird durch eine 2-stellige Zahl beschrieben. Beispiel "11" als Jahresversion 11.
•Block 2: Die Prinect-Unterversion wird durch eine 2-stellige Zahl beschrieben. Dabei bildet die Zehnerstelle die Unterversion ab und die Einerstelle kennzeichnet die ServicePack/ServiceRelease-Version. Beispiel "50" mit der Unterversion "5" und der ServicePack/ServiceRelease-Version "0" (also keine).
•Block 3: Die Build-Nummer ist maximal 5-stellig. Innerhalb der Unterversion steigt sie stetig an, kann aber Sprünge haben, d. h. das Inkrement kann größer als 1 sein. Beispiel "463" innerhalb der Unterversion "5".
•Block 4: Die Sub-Build-Nummer ist maximal 5-stellig. Innerhalb der Build-Nummer steigt sie stetig an, kann aber Sprünge haben, d. h. das Inkrement kann größer als 1 sein. Beispiel "8" innerhalb der Build-Nummer "463".