Hier finden sich Prüfregeln für die schwerwiegenden Fehler, die sich auf bestimmte Inhalte in Seiten beziehen. Entsprechende Fehlermeldungen haben immer einen Bezug zu Seitenobjekten. Ausnahme - optionale Inhalte (mehrere Ebenen) werden seitenübergreifend gemeldet. Details zu optionalen Inhalten lassen sich einfach mit der Ebenen-Funktion von Acrobat anzeigen.
Folgende Register sind beinhaltet:
Transparenz ist vorhanden
Die mit PDF 1.4 eingeführten Transparenzen können im Druck erhebliche Probleme bereiten. Die Probleme sind vielfältiger Art und führen immer wieder zu fehlerhaften oder unschönen Druckergebnissen. Transparenz ist in PDF/X verboten.
Durch eine Farbmischung (Color Blending) kann es in seltenen Fällen in Verbindung mit dem Farbmanagement zu Qualitätsproblemen kommen.
In den Formaten "PDF/X3" und "PDF/X-1a" ist eine Farbmischung nicht erlaubt.
Farbraum für Farbmischung ist nicht Geräte-CMYK
Der Farbraum, in dem vorhandene Farbmischungen berechnet werden, sollte auf Geräte-CMYK eingestellt sein, um ungewolltes Farbmanagement zu verhindern.
Ebenen (Optionale Inhalte) sind vorhanden
Prüft, ob die PDF-Datei mehr als eine Ebene enthält.
•Reduzieren
Alle Ebenen werden auf eine einzige Ebene reduziert.
Transferfunktionen sind vorhanden
Transferfunktionen werden für künstlerische Effekte und zur Korrektur der Eigenschaften eines bestimmten Ausgabegerätes verwendet. So kann eine PostScript-Datei, die für die Ausgabe auf einem bestimmten Belichter vorgesehen ist, beispielsweise Transferfunktionen enthalten, die durch diesen Belichter erzeugte Tonwertzunahme ausgleichen. Tonwertzunahme kann z. B. beim Belichten einer Druckplatte durch Streuung oder Fokussierungs-Ungenauigkeiten des Laserstrahls auftreten. Tonwertzunahme ist in diesem Zusammenhang die Differenz des in der digitalen Vorlage definierten Rastertonwertes (Flächendeckung) und des an der belichteten Druckplatte gemessenen Rastertonwertes.
Mit Transferfunktionen können die Farben einzelner Seitenelemente quasi von außerhalb geändert werden. Ein normales Grau-Bild kann z. B. komplett auf 0% gesetzt werden. Wird mittels Prinect Color Editor so ein Bild angemessen, so werden die tatsächlichen Bildwerte angezeigt, nicht jedoch die Werte unter Wirkung der zusätzlichen Transferfunktion. Transferfunktionen finden sich normalerweise nur in vorseparierten Daten und sind in PDF/X verboten.
•Erhalten
Die Transferfunktionen werden als Teil der erzeugten PDF-Datei erhalten, und sie werden bei der Ausgabe angewendet. Diese Einstellung macht Sinn, wenn die Transferkurve als Gestaltungsmittel eingesetzt worden ist.
•Entfernen
Alle im PostScript-Code enthaltenen Transferfunktionen werden entfernt. In der Regel ist es sinnvoll, diese Einstellung zu wählen, außer wenn die PostScript-Dokumente gerätespezifische Transferfunktionen für genau das Gerät (den Belichter) enthalten, auf dem auch tatsächlich ausgegeben wird (z. B. zum Ausgleich der Tonwertzunahme).
•Anwenden
Die Transferfunktionen werden nicht als Teil der erzeugten PDF-Dokumente beibehalten, sie werden jedoch bei der weiteren Bearbeitung auf die Dokumente angewendet, wodurch sich die Farbwiedergabe ändern kann. Diese Option kann z. B. für das Erzeugen von Farbeffekten bei der Ausgabe genutzt werden.
Wenn Transferfunktionen angewendet werden, werden sie bereits beim Erzeugen der PDF-Seitenobjekte berücksichtigt, so dass diese bereits modifizierte Tonwerte aufweisen. Die ursprünglich im PostScript-Code enthaltenen Transferfunktionen werden danach nicht mehr benötigt. Durch die Einstellung "Anwenden" wird es während der weiteren Bearbeitung zu keinen Unstimmigkeiten bezüglich der verwendeten "Druckkennlinien" (Transferfunktionen) kommen. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Transferfunktionen nicht mehr nachträglich entfernt werden können, sollte sich herausstellen, dass sie fälschlicherweise angewendet wurden. PDF/X-Dateien dürfen aus oben genannten Gründen keine Transferfunktionen beinhalten.
PostScript ist vorhanden
PostScript-Befehle können in einer PDF-Seite als Seiteninhalt eingebettet werden. Diese PostScript-Elemente werden von Acrobat nicht angezeigt. Im Normalfall befinden sich heute PostScript-Befehle nur in den Marken-Anteilen eines Layout-PDFs. Im Format PDF/X sind PostScript-Befehle nicht erlaubt.
•Entfernen
Die PostScript-Befehle werden aus den einzelnen Seitenelementen entfernt.
Aktion, JavaScript oder Kommentar ist im Druckbereich vorhanden
PDF erlaubt die Nutzung diverser Arten von Kommentaren oder anderer sichtbarer Elemente, die nicht Bestandteil der eigentlichen Seitenbeschreibung sind. Diese werden im Druck normalerweise ignoriert, sind in PDF/X verboten und sollten entfernt werden, wenn sie sich im Seitenbereich befinden.
•Entfernen
Alle Kommentare, JavaScript-Anweisungen und andere Aktions-bezogene Elemente, die nicht von HEIDELBERG Prinect Anwendungen stammen, werden aus den Dokumenten entfernt.
In den Seiteninhalt übernehmen
Formulare, Stempel und Markierungen können ausgegeben werden.
Hinweis: Im Normalfall ist dies allerdings nicht gewollt.
Kurvengenauigkeit von Grafiken ist außerhalb (Pixel)
Die Kurvengenauigkeit (Flatness) wird in Pixeln gemessen und gibt an, wie exakt Bezierkurven auf einem Ausgabegerät angenähert werden sollen. Ein zu hoher Wert führt zu Kurven mit sichtbaren Ecken. Ein zu niedriger Wert führt zu längeren Ausgabezeiten bei der Belichtung. Hinweis: bei dem Wert 0 wird der Standard des Ausgabegerätes genommen.
Korrigieren
Die Kurvengenauigkeit wird auf Werte innerhalb des Intervalls geändert. Werte die darunter liegen werden auf den niedrigen Wert gesetzt. Werte die darüber liegen auf den oberen Wert. Beispiel: [0.5-1.0] korrigiert die Kurvengenauigkeit auf Werte zwischen 0.5 und 1 Pixel.
Gehrungsgrenze für spitze Ecken ist größer als
Wenn Linien den Ecken-Typ „spitz“ verwenden, kann die Spitze an Eckpunkten bei sehr spitzen Winkeln sehr lang werden, d.h. über den Eckpunktknoten hinausragen. Daher kann ein Maximalwert für die Länge der Spitze gewählt werden, oberhalb dessen der Ecken-Typ „flach“ statt „spitz“ verwendet wird. Die Spitze wird dann abgeschnitten.
Als Gehrung bezeichnet man die Eckverbindung zweier in einem Winkel aufeinanderstoßender länglicher Werkteile. Bei einem Bilderrahmen, dessen Ecken auf Gehrung gesägt sind, ist die Gehrungslänge die Länge des Sägeschnitts, an dem die Teile zusammenstoßen. Verkleinert man den Winkel, vergrößert sich die Gehrungslänge und die Spitze wird immer länger. Ändert man nur die Liniendicke, so ändert sich die Gehrungslänge proportional zur Liniendicke.
Hier kann ein Maximalwert für das Verhältnis von Gehrungslänge zu Liniendicke eingestellt werden, oberhalb dessen die Spitze abgeschnitten werden soll. Dieser Wert wird Gehrungsgrenze genannt.
Der Standard-Wert ist 10,0 und gilt auch, wenn die PDF-Datei selbst keinen Wert enthält. Der Wert 10 erlaubt Spitzen, die nach außen und nach innen jeweils 5 × die Liniendicke vom Eckpunktknoten entfernt sind. Das entspricht einem Winkel von etwa 11,5°. Ein Wert von 20 erlaubt spitze Ecken bis zu Winkeln von etwa 5,73°.
Genauigkeit von Farbverläufen ist außerhalb (%)
Aus der Definition eines Farbverlaufs (Smooth Shading) ergibt sich an einem Ort ein ganz bestimmter Farbwert. Die Genauigkeit von Farbverläufen (Smoothness) definiert die zulässige Abweichung von diesem exakten Wert. Je kleiner der Wert, desto besser die Qualität und desto länger die Ausgabezeiten.
•Korrigieren
Die Genauigkeit wird auf Werte innerhalb des Intervalls geändert. Werte die darunter liegen werden auf den niedrigen Wert gesetzt. Werte die darüber liegen auf den oberen Wert. Beispiel: [1.0-2.0] korrigiert die Genauigkeit auf Werte zwischen 1% und 2%. Hinweis: der PDF Standardwert liegt bei 2%.
Strichstärke ist unter (mm)
Es wird geprüft, ob in den Dokumenten Linien ("Haarlinien") mit einer Strichstärke definiert sind, die unterhalb des angegebenen Wertes liegt.
"Haarlinien" sind Linien ohne definierte Dicke. Diese sind nicht unsichtbar sondern werden mit der geringsten von der Geräte-Auflösung möglichen Dicke ausgegeben. Daher können sie im Proof (300 dpi) deutlich sichtbar, auf einer Druckplatte (2400 dpi) nahezu unsichtbar und im Offset-Druck praktisch nicht mehr vorhanden sein. Als "Haarlinien" werden Rahmenbefehle (Stroke), dünne Rechtecke und Grafikbefehle der Art "Moveto", "Lineto" oder "Fill" erkannt.
•Korrigieren
Linien unterhalb dieses Wertes werden auf den vorgegebenen Wert verbreitert. Achtung: unter bestimmten Randbedingungen wie unsymmetrischen Skalierungen, die auf Objekte wirken, lassen sich nicht alle Haarlinienarten korrigieren.
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Hinweis: Eine Linie der Stärke 0.0 wird immer in der Genauigkeit "1 Device Pixel" wiedergegeben und ist nicht unsichtbar, wie häufig vermutet wird. |
Strichstärke ist unter (mm)
Mit der zweiten Prüfung der Strichstärken können sehr dünne Haarlinien - z. B. Linien der Stärke 0 - wahlweise unverändert beibehalten oder entfernt werden. Der eingestellte Grenzwert muss kleiner sein als bei der ersten Prüfung.
Beschnitt fehlt - Toleranz (mm)
Hier wird elementweise überprüft, ob genügend Beschnitt vorhanden ist. Wenn die Elementgröße (Seiteninhalt) genau an dem Endformat-Rahmen (TrimBox) endet, fehlt die Reserve zum Beschneiden.
Es erscheint die Meldung: "Beschnitt nicht ausreichend".
Bei "Toleranz (mm)" können Sie den Beschnitt ergänzen.
Bedenken Sie bitte, dass fehlender Beschnitt nicht in allen Datensituationen erkannt oder ergänzt werden kann. Die Beschnittergänzung kann zu sichtbaren Änderungen im Randbereich führen, aus diesem Grund sollte man die Toleranz nicht zu groß wählen.
Seitenobjekt liegt innerhalb der Schneidtoleranz (mm)
Grafiken, Bilder und Texte sollten nicht näher als 3 mm zum Schneidrand oder zu Rilllinien liegen.
Nicht PDF/X-konforme Raster-Information ist vorhanden
Mit diesem Parameter wird geprüft, ob ein Dokument Rastersystem-Informationen (so genannte "Halbton- Objekte") enthält, die nicht der PDF/X-Norm entsprechen. Diese Halbton-Objekte sind Bereiche innerhalb einer Seite, in denen andere Raster-Parameter (Rasterform, Auflösung, etc.) definiert sind, als in der übrigen Seite.
•Entfernen
Bei Nichterfüllen der Norm werden die Informationen entfernt.
PDF/X-konforme Raster-Information ist vorhanden
Die Prüfung bzgl. Rastersystem-Informationen (so genannte Halftone Objekte) unterscheidet zwischen "in PDF/X erlaubt/verboten" und den vom HEIDELBERG Prinect Screening Selector erzeugten Einträgen.
•Entfernen
Entfernt die Rastersystem-Informationen aus den Seitenelementen.
HEIDELBERG Raster-Information ist vorhanden
Die Prüfung bzgl. Rastersystem-Informationen (so genannte Halftone Objekte) unterscheidet zwischen: "in PDF/X erlaubt / verboten" und den vom HEIDELBERG Prinect Screening Selector erzeugten Einträgen.
•Entfernen
Entfernt die HD-Rastersystem-Informationen aus den Seitenelementen.
PostScript Level 3 ist erforderlich
Mit diesem Parameter wird geprüft, ob die untersuchten PDF-Dokumente Elemente wie z. B. den Mehrkanal Sonderfarbraum (DeviceN) oder Farbverläufe (Smooth Shading) enthalten, die ein PostScript Level 3-fähiges Ausgabegerät erfordern.
Auf älteren Ausgabegeräten, die PostScript Level 3 nicht unterstützen, können diese Elemente normalerweise nicht korrekt ausgegeben werden.
Für die folgenden Parameter können maximale Werte für die inhaltliche Komplexität einer PDF-Seite eingegeben werden:
•Größe des Seiteninhalts ist über (MB)
•Anzahl der Objekte im Seiteninhalt ist über
•Grafik hat mehr Ankerpunkte als
•Seite hat mehr Bilder als
•Seite hat mehr Farbverläufe als