Mithilfe von Regeln können Sie abhängig vom Falzbogen unterschiedliche Automarken innerhalb eines Auftrags verwenden (beispielsweise andere Marken und Parameter für den Umschlag als für den Innenteil oder unterschiedliche Einstellungen für bestimmte Kunden).
Grundsätzlich gilt:
•Jeder Regel-Typ kann nur einmal pro ausgewählter Automarke eingefügt werden.
•Bei mehreren Regeln zu einer Automarke wird diese Konfiguration verwendet, wenn alle Regeln zutreffen (Und-Verknüpfung).
•Bei mehreren Kriterien innerhalb einer Regel trifft diese Regel zu, wenn eines der Kriterien erfüllt ist (Oder-Verknüpfung).
Besonderheiten bei Regel-Typen
Produktcode
Beim Produktcode können mehrere Bestandteile innerhalb einer Regel angegeben werden. Über die Buttons auf der rechten Seite fügen Sie eine neue Zeile oder in der ausgewählten Zeile eine neue Spalte hinzu oder löschen den ausgewählten Eintrag.
Die Zeilen sind Oder-verknüpft, d. h. einer der Textstrings muss im Produktcode vorkommen. Die Spalten sind Und-verknüpft, d. h. beide Textstrings müssen im Produktcode vorkommen, damit die Regel zutrifft.
Siehe hierzu auch Beispiel 2: Setzen der Montageblocksignatur abhängig vom Produktcode
Geräte ID
Für bestimmte Weiterverarbeitungsschritte werden spezielle Marken benötigt. Beispielsweise benötigen die PushToStop-Falzmaschinen Barcodes an bestimmten Stellen, um die Falzbogen automatisiert verarbeiten zu können. Über die Regel "Geräte ID" kann das Setzen solcher Marken falzbogen- und gerätespezifisch gesteuert werden.
Hinweis: Die Geräte-ID bezieht sich auf die Postpress-Verarbeitung wie Schneid- und Falzmaschinen, Sammelhefter und Handarbeitsstationen. Für eine druckmaschinenspezifische Steuerung verwenden Sie die Regel "Druckmaschine" (siehe Druckmaschine).
Bei der Geräte-ID kann neben einem Textstring auch eine Geräte-Kategorie festgelegt werden, d. h. die Marken werden nur wie folgt gesetzt:
•Marke wird gesetzt, wenn irgendeine Geräte-Kategorie im JDF enthalten ist: "Kategorie vorhanden" und "Keine Auswahl"
•Marke wird nur gesetzt, wenn eine bestimmte Geräte-Kategorie im JDF enthalten ist: "Geräte Kategorie vorhanden" und beispielsweise "Falzmaschinen" ausgewählt
•Umgekehrt wird, wenn "Geräte Kategorie nicht vorhanden" und "Falzmaschinen" ausgewählt sind, die Marke bei allen anderen Geräte-Kategorien gesetzt bzw. wenn keine Geräte-Kategorie im JDF enthalten ist.
Sie können auch mehrere Geräte-IDs eingeben, indem Sie die Einträge durch Kommata trennen.
Hinweis: Wenn sich eine Geräte ID ändert oder Weiterverarbeitungsgeräte hinzugefügt werden sollen, ist es wichtig, diese Änderung bei allen Marken vorzunehmen, die mit der Regel "Geräte ID" versehen sind. Innerhalb eines Automarkensets kann diese Anpassung schnell und sicher mithilfe der Synchronisation erfolgen (siehe Übersicht über die Funktionen der Buttons).
Geräte ID/Produktcode - Simulation von Automarken Regeln
Für die Regeln "Produktcode" und "GeräteID" stehen die Werte in der Regel nur bei einem kompletten Jobdurchlauf inklusive MIS zur Verfügung. Möchten Sie also Automarkensets mit visueller Kontrolle aufbauen, also anhand eines Dummy-Auftrags, in dem in der Grafikansicht die Wirkung der Regeln auf die Markenanzeige kontrolliert werden kann, müssten diese Dummy-Aufträge beispielsweise erst im Business Manager für alle zu testenden Produktcodes und Geräte-IDs erstellt werden, was einen hohen Aufwand bedeutet. Um dies zu vereinfachen, können Produktcodes und Geräte-IDs in der Signa Station simuliert werden.
Sobald für eine der Marken eine Regel vom Typ "Produktcode" oder "Geräte ID" angelegt wird, kann die Simulation gestartet werden:
Wenn Sie auf den Button "Simulation" klicken, erscheint ein Dialog, in dem Werte für den Produktcode und die Geräte ID für jeden Falzbogen vorgegeben werden können. Dazu markieren Sie eine Zeile, geben in die Eingabefelder unten einen Wert ein und klicken erneut in die Zeile. Auf diese Weise können Sie jedem Falzbogen unterschiedliche Werte "mitgeben". Mit dem Öffnen des Simulationsdialogs wird auch die Simulation gestartet und ist solange aktiv, wie der Simulationsdialog geöffnet bleibt. Wird der Simulationsdialog wieder geschlossen, wird auch die Simulation beendet.
Ist die Simulation aktiv, werden im aktuellen Auftrag die Werte verwendet, die im Simulations-Dialog vorgegeben wurden. Im abgebildeten Beispiel soll das Setzen der Flattermarke davon abhängen, ob der Produktcode den Textstring "123" oder die Textstrings "555" und "abc" enthält. Im Simulationsdialog wird für den Falzbogen der Seiten 3-22 ein Produktcode "555xxxabcd" simuliert, sodass die zweite Regelzeile zutrifft. Damit wird die Flattermarke auf diesem Falzbogen gesetzt, auf den übrigen nicht.
Hinweis: Werte für den Produktcode und die Geräte ID, die im Auftrag beispielsweise ursprünglich aus dem MIS kommen können, bleiben während der Simulation unberücksichtigt.
Während der Simulationsdialog geöffnet ist, bleibt die Signa Station weiterhin bedienbar. Es können nach wie vor Änderungen an der Parametrierung des Auftrags vorgenommen werden. Dies ist hilfreich, um die einzelnen Attribute der Marken einstellen zu können.
Eine aktive Simulation wird durch ein blinkendes Ausrufezeichen in der Arbeitsschritt-Kachel "Marken" angezeigt:
Bei aktiver Simulation ist eine Ausgabe nicht möglich, da sich die Markensituation in der Grafikansicht erheblich von der tatsächlichen Markensituation unterscheiden kann. Wird bei aktiver Automarken-Simulation der Arbeitsschritt "Ausgabe" aufgerufen, erscheint ein entsprechender Warnhinweis. Erst wenn die Simulation durch das Schließen des Simulationsdialogs deaktiviert wurde, ist eine Ausgabe möglich.
Wird der Auftrag gespeichert, wird automatisch die Simulation deaktiviert. Das heißt insbesondere, dass nach dem Laden des Auftrags die Automarken-Simulation immer deaktiviert ist. Damit wird verhindert, dass in der Grafikansicht eventuell eine falsche Markensituation dargestellt wird. Die eingegebenen Simulationswerte für die Geräte ID und den Produktcode werden mit dem Auftrag gespeichert.
Hinweis: Die Simulation steht sowohl im Arbeitsschritt "Marken" im Auftrag als auch beim Anlegen von Teilproduktvorlagen zur Verfügung.
Soll die Marke nicht auf allen Falzbogen gesetzt werden, können Sie dies in diesem Bereich Ihren Anforderungen entsprechend einstellen. Die Einstellungen können Sie entweder gruppenbezogen durch Auswahl von Optionen in der Tabelle vornehmen oder über die konkrete Falzbogenangabe in einem der beiden Textfeldern "Nur/Nicht auf Falzbogen". Dabei können Sie nur entweder die Ausgabe auf bestimmte Falzbogen einschränken oder bestimmte Falzbogen ausschließen. Es können auch mehrere Falzbogen angegeben werden (getrennt durch Semikolon oder Komma, z. B. "1;3") oder ein Bereich (z. B. "1-3").
Beispiele:
•Option "Nur auf Falzbogen" aktiviert, Eingabe "1": Marke erscheint nur auf dem ersten Falzbogen, nicht auf allen weiteren.
•Option "Nur auf Falzbogen" aktiviert, Eingabe "1;3": Marke erscheint nur auf dem ersten und dritten Falzbogen, nicht auf allen anderen.
•Option "Nur auf Falzbogen" aktiviert, Textfeld leer: Marke erscheint auf keinem Falzbogen.
•Option "Nicht auf Falzbogen" aktiviert, Eingabe "1": Marke erscheint nicht auf dem ersten Falzbogen, aber auf Falzbogen 2, 3, 4 usw.
•Option "Nicht auf Falzbogen" aktiviert, Textfeld leer: Marke erscheint auf allen Falzbogen.
Listenfelder bei "Schema" und "Kunde"
Um das Ausfüllen zu erleichtern, wird Ihnen bei der Eingabe eine Liste passender Einträge aus den Ressourcen angezeigt (maximal 10 Vorschläge). Sie müssen also nur den ersten Teil eines Eintrags eingeben und können dann einfach die gewünschte Variante per Mausklick aus der Liste auswählen. Sie können aber auch nur einen Teil-String eingeben, wenn die Regel in mehreren Fällen angewendet werden soll (beispielsweise "enthällt" "F02", wenn die Marke auf allen F02-Falzbogen auftauchen soll).
Bindeverfahren
Mit dieser Regel kann das Setzen von Marken auf Falzbogen abhängig vom ausgewählten Bindeverfahren gesteuert werden. Da das Bindeverfahren für das Teilprodukt eingestellt wird, können die Automarken in diesem Fall nicht innerhalb des Teilprodukts unterschiedlich gesetzt werden.
Für das Steuern der Automarken muss das Bindeverfahren aus einer Liste ausgewählt werden, damit abweichende Schreibweisen oder Spracheinstellungen keine Auswirkungen haben.
Sie können nach der Auswahl des Bindeverfahrens einstellen, ob die Automarke bei genau dieser Bindeart ("trifft zu") platziert werden soll oder nur bei dieser Bindeart nicht ("trifft nicht zu").
Soll die Regel für mehrere Bindearten gelten, fügen Sie einfach weitere Bindearten über das Plus-Zeichen rechts hinzu.
Durch Eingabe einer Druckmaschinenbezeichnung kann das Setzen falzbogenbezogener Marken auf bestimmte Druckmaschinen beschränkt werden. Es kann ein Text angegeben werden und eine Bedingung, die beschreibt, wie der Text im Druckmaschinennamen enthalten sein soll. Referenz ist dabei die Bezeichnung der Druckmaschine, wie sie im verwendeten Plattenstandbogen eingetragen ist.
Abhängig von der Auswahl aus der Liste können Sie eine exakte Bezeichnung oder die Verwendung eines Teils der Bezeichnung verwenden. In der Liste werden alle im System definierten Einträge angezeigt, die zur Teileingabe passen.
Beispielsweise könnten hiermit unterschiedliche Automarken gesetzt werden, wenn der Umschlag auf einer anderen Maschine gedruckt wird als der Innenteil. Im abgebildeten Beispiel würde Falzbogensignatur 1 mit ausgegeben werden, wenn der Falzbogen auf einer XL106 oder SM102 gedruckt wird, nicht aber auf einer SM 52, SM74 oder einer XL145.
Bitte beachten: Die Regel "Druckmaschine" für falzbogenbezogene Automarken kann nicht verwendet werden, wenn der identische Falzbogen auf zwei unterschiedlichen Druckbogen platziert ist, die auf unterschiedlichen Druckmaschinen ausgegeben werden. Ist dies der Fall, kann die Regel "Druckmaschine" für diesen Falzbogen nicht mehr korrekt ausgewertet werden. Im Arbeitsschritt "Marken" wird ein blinkendes Ausrufezeichen angezeigt, im Register "Einschränkung auf Falzbogen" der entsprechenden Automarke wird zusätzlich ein Hinweis angezeigt.