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Darstellung der Tonwertzunahme/Druckkennlinie
Die Dichte basierten Auswertungen können durch verschiedene Diagramme angezeigt werden:
•Tonwertzunahme
•Druckkennlinie
•Dichtekurve
•CTV (Erläuterungen hierzu siehe CTV in Messen - Funktionen)
Der Vergleich der Kurven in diesen grafischen Darstellungen bietet eine einfache Kontrollmöglichkeit für die Qualität einer Geräte- oder Prozess-Kalibrierung bzw. Linearisierung.
Bei einer Linearisierung (z. B. eines Film- oder Plattenbelichters) wird ein Kontrollkeil ausgegeben und vermessen; Sie erhalten die Ist-Messwerte. Die Soll-Messwerte werden durch Geräte- und Prozessstandards vorgegeben. Aus den Soll- und Ist-Werten werden Korrekturwerte (Kalibrierwerte) ermittelt. Wenn Sie nach der Linearisierung wieder einen Kontrollkeil ausgeben und ausmessen, stimmen im Idealfall die (neuen) Ist- mit den Soll-Messwerten überein.
Wenn Sie die Soll-Messwerte als Referenzdaten und die Ist-Messwerte nach der Kalibrierung als Vergleichsdaten darstellen, können Sie die Qualität der Linearisierung überprüfen und ermitteln, ob und wie stark die Ist-Messwerte von den Soll-Messwerten abweichen, d. h. ob eine Nachkalibrierung erforderlich ist. Auf diese Weise können Sie auch feststellen, wann eine erneute Kalibrierung/Linearisierung nötig ist, einfacher ist das aber mit einer Langzeitanalyse (siehe Arbeiten mit der Hauptprogrammfunktion 'Analysieren').
Darstellung
Die Referenzdaten werden mit durchgezogenen Kurven und die Vergleichsdaten mit gestrichelten Kurven dargestellt. Die Kurven können zusammen oder getrennt für die Referenz- und Vergleichsdaten und ebenso für alle Farben zusammen oder jede Farbe einzeln angezeigt werden. Außerdem können Sie die Differenzkurven darstellen.
Für den Vergleich werden folgende Daten verwendet:
•die absolut gemessenen Dichtewerte
•die Differenz der gemessenen Dichtewerte
•die absoluten Rastertonwerte und Tonwertzunahmen, die aus der Dichte berechnet werden
•eine Differenz der ermittelten Rastertonwerte (gleich der Differenz der Tonwertzunahme)
Hinweis: Bei Plattenmessungen werden nur Rastertonwerte und die Tonwertzunahme verwendet.
Bei den Dichteuntersuchungen werden nur die Primärfarben ausgewertet. Der Grund dafür ist, dass bei den Sekundär- und Tertiärfarben kein eindeutiger Dichtewert (Dichtefilter Rot, Grün oder Blau) zugeordnet werden kann, auf den Bezug genommen werden kann.
Diese Darstellung kann nur sinnvoll ausgewertet werden, wenn die Tonwertzunahmekurven aus gemessenen Dichten und/oder Spektralwerten berechnet werden können.
Im Dialogfenster "Voreinstellungen > Messung" sollten Sie deshalb immer die beiden entsprechenden Optionen aktivieren:
•"Dichtewerte zusätzlich messen und speichern (sofern vom Messgerät unterstützt)"
•"Spektrale Remissionen zusätzlich messen und speichern (sofern vom Messgerät unterstützt)"
Unter "Tonwertzunahme" versteht man die Vergrößerung der Rasterpunkte durch den Druck. Ein Bild kann dadurch dunkler (voller) erscheinen und es können Farbverschiebungen auftreten.
Die Tonwertzunahme wird üblicherweise im Bereich der Mitteltöne bei 40% und im Tiefenbereich bei 80% ermittelt.
Die Tonwertzunahme ist die Differenz zwischen den Tonwerten vor und nach Verarbeitungsschritten. Sie kann auch negativ sein (Tonwertabnahme).
In der Darstellung der Tonwertzunahmekurven werden auf der horizontalen Achse die Tonwerte des Films oder Datensatzes, auf der vertikalen Achse die Tonwertzunahme angezeigt.
Wenn bei der Farbmessung die Dichte mit gemessen wird (Auswahl über das Dialogfenster "Voreinstellungen"), dann werden die Tonwertzunahme-Kurven bzw. Druckkennlinien auf Grundlage echter Dichtewerte berechnet.
Sonst werden die Dichtewerte aus den Spektralwerten berechnet oder, wenn diese auch nicht gemessen wurden, durch ein grobes Annäherungsverfahren aus den Lab (xyz)-Farbwerten berechnet.
Darstellung der Druckkennlinie
Die "Druckkennlinie" ist eine grafische Darstellung des Zusammenhangs zwischen den Flächendeckungen in Rasterprozent im Druck und auf dem Film bzw. im Datensatz. Die ideale Druckkennlinie verläuft geradlinig und steigt in einem Winkel von 45° an.
Die Druckkennlinie ist abhängig von der Druckfarbe, den Papiereigenschaften, der Druckform und der Arbeitsweise der Druckmaschine.
Die ermittelten Druckkennlinien gelten nur für die eingesetzten Prozessbedingungen. Wird die gleiche Anwendung auf einer anderen Druckmaschine oder auf einem anderen Bedruckstoff produziert, ändern sich auch die Druckkennlinien.
Bei einer Prozesskalibrierung wird versucht, die aktuelle Druckkennlinie auf einen reproduzierbaren Standard hin zu kalibrieren. Die Kalibrierkennlinie entspricht der Differenz zwischen der gewünschten Druckkennlinie und der aktuellen Kennlinie des Drucks. Im Allgemeinen müssen mindestens vier Druckkennlinien (Prozessfarben CMYK) eingestellt werden.
Darstellung der Dichtekurven (Dichteprofil)
Diese Darstellung des Dichteprofils zeigt den Verlauf der Dichtekurven skaliert auf den reprotechnisch wichtigen Bereich D = 0.0 bis D = 3.0. Hier wird der Zusammenhang von Tonwerten und Dichtewerten dargestellt.
Wenn Farbabweichungen (z. B. Abdriften) festgestellt werden, liefert die Auswertung der Dichtekurven eventuell weitere Informationen über die Veränderung, beispielsweise, ob eine Nachlinearisierung erforderlich ist.